Hassloch Künftig muslimische Bestattungen möglich

Muslimische Gräber in Frankfurt.
Muslimische Gräber in Frankfurt.

Auf dem Parkfriedhof der Gemeinde sind zukünftig Bestattungen nach traditionellen muslimischen Regeln möglich. Das hat der Feld-, Wald- und Umweltschutzausschuss einstimmig beschlossen.

Im Westen des Parkfriedhofs liegt eine große „Eh-da“-Fläche, eine Wiesenfläche, die auch langfristig ausreichend Platz für Bestattungen bieten sollte. Die Fläche wird zur Förderung der Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren extensiv bewirtschaftet. Die Verwaltung hat jetzt eine rund 1400 Quadratmeter große Fläche festgelegt, die noch nie für Bestattungen genutzt worden ist und somit für islamische Bestattungen (in „unberührter“ Erde) geeignet ist. Die Fläche befindet sich im südwestlichen Teil der Wiesenfläche nahe dem Parkplatz und dem Eingang zum Friedhof in der Moltkestraße.

Vor zwei Jahren hatte die CDU-Fraktion zu dem Thema einen Antrag an die Verwaltung gestellt. Es solle geprüft werden, welche Voraussetzungen für Bestattungsmöglichkeiten nach traditionellen muslimischen Regeln auf örtlichen Friedhöfen erfüllt sein müssen. Nicht zuletzt in Gesprächen mit der Integrationsbeauftragten Inci Uzun sei deutlich geworden, dass der Wunsch nach einer Bestattungsmöglichkeit nach traditionellen muslimischen Regeln vorhanden ist, besonders bei muslimischen Mitbürgern, die bereits seit mehreren Generationen in der Gemeinde leben. Die Verwaltung hat inzwischen rechtliche und umwelttechnische Voraussetzungen geprüft.

In „unberührter Erde“

Mit Vertretern der islamischen Gemeinde wurden Fragen zu Bestattungsabläufen und Anforderungen an das Grabfeld besprochen. Berücksichtigt wurden folgende Punkte: Bestattung in „unberührter Erde“, die Ausrichtung der Verstorbenen in „Quibla-Richtung“ (die vom Koran vorgeschriebene Gebetsrichtung der Muslime zur Kaaba in Mekka, dem höchsten Heiligtum des Islam), die Tuchbestattung, das „ewige“ Ruherecht, die rituelle Waschung, die Grabgestaltung sowie die Mithilfe der Angehörigen bei der Bestattung.

Von Seiten des Gesundheitsamtes und des Landesamtes für Geologie und Bergbau haben sich laut Verwaltung keine Einwände gegen Tuchbestattungen auf dem ausgewählten Areal ergeben. Das Grabfeld soll mit einfachen Graswegen gestaltet werden. Die Grabzeilen werden in Quibla-Richtung ausgerichtet, die ersten Grabzeilen sollen im Nordosten des Grabfeldes entstehen. Angeboten werden sogenannte Wahlgräber in Reihenlage. Das Nutzungsrecht beträgt 25 Jahre und kann auf Wunsch verlängert werden. Die Friedhofssatzung soll entsprechend der Empfehlungen für muslimische Bestattungen angepasst werden.

Der Beschluss fiel einstimmig, eine weitere Abstimmung im Gemeinderat ist nach Angaben der Verwaltung nicht nötig.

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