Neustadt Kalter Winter treibt Gasverbrauch hoch

Die Stadtwerke Lambrecht werden ab 1. Januar 2015 den Strompreis erhöhen. Zum gleichen Termin wird der Gaspreis um 0,20 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Das teilten FWG-Fraktionssprecher Hans-Jürgen Eberhardt und der Beigeordnete Günther Semmelsberger (SPD) in der Sitzung des Stadtrats am Dienstag mit. Erfreut waren die Ratsmitglieder über den Gewinn von rund 420.000 Euro, den die Stadtwerke 2013 erwirtschaftet haben.

Eberhardt teilte außerdem mit, dass der Lindenberger Balthasar Weitzel (CDU) zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Stadtwerke gewählt wurde und Hanne Hartmann (SPD) zu seiner Stellvertreterin. Der Gewinn der Stadtwerke habe sich gegenüber 2012 deutlich erhöht, berichtete Bruno Limbeck, Geschäftsführer der Werke. Der Grund für dieses gute Ergebnis sei nicht etwa, dass er sich besonders angestrengt habe, weil er letztmals einen Jahresbericht vorlege, so Limbeck, der in Ruhestand geht. Der hohe Gewinn sei vor allem dem kalten Winter Anfang 2013 zu verdanken. Vor allem wegen der Kälte sei der Gasverbrauch um rund 7,5 Millionen Kilowattstunden auf knapp 79,5 Millionen Kilowattstunden gestiegen. Rund 5,2 Millionen Euro wurden durch den Gasverkauf eingenommen. Die Kosten für den Einkauf verringerten sich von rund drei Millionen Euro auf etwa 2,9 Millionen Euro. Nach Abzug aller sonstigen Kosten blieb im Bereich Gas ein Gewinn von knapp 282.000 Euro übrig. Strom wurde dagegen im vergangenen Jahr weniger verkauft als 2012. Rund elf Millionen Kilowattstunden Strom gingen an die Kunden. Das waren knapp 1,17 Millionen Kilowattstunden weniger als im Jahr zuvor. Aufgrund höherer Preise stiegen die Einnahmen aus dem Stromverkauf trotzdem an und betrugen gut drei Millionen Euro. Im Bereich Strom wurde ein Gewinn von fast 93.000 Euro erwirtschaftet. 241.000 Kubikmeter Wasser wurden 2013 verkauft, 3000 weniger als im Jahr zuvor. Das Wasser komme fast ausschließlich aus eigenen Quellen und aus den Tiefbrunnen in Sattelmühle und in Lindenberg, so Limbeck. 14.700 Euro betrug der Gewinn beim Wasserwerk. Durch Betriebsführungen, etwa für die Verbandsgemeindewerke Lambrecht, machten die Stadtwerke einen Gewinn von etwa 31.100 Euro. Investiert wurden rund 471.000 Euro. Nach Angaben von Limbeck war dies möglich, ohne dafür einen Kredit aufnehmen zu müssen. Die Bilanzsumme betrug 2013 rund 9,5 Millionen Euro. Die Stadtwerke beschäftigen 25 Mitarbeiter, so Limbeck. Er rechne auch für 2014 und 2015 mit einem guten Jahresabschluss. Limbeck verwies darauf, dass in Zukunft Investitionen in die Wasserversorgung erforderlich sein werden. Im Bereich Strom sei damit zu rechnen, dass 2015 die Kosten steigen werden. Deshalb müsse man die Preise erhöhen, sagte Eberhardt. Es sei auch geplant, das Tarifsystem zu überarbeiten. „Trotz Globalisierung konnten sich die Stadtwerke am Markt behaupten“, lobte Semmelsberger. Die Stadtwerke seien die „Schatztruhe“ der Stadt. Semmelsberger regte an, mit den Pfalzwerken über die Möglichkeit eines Ausbildungsverbunds zu sprechen, da der Ausbildungsverbund mit der BASF Ende des Jahres ausläuft. „Der Jahresabschluss sorgt für Freude“, sagte Helga Greb (CDU). Der Gewinn sei „ein Polster für die Liquidität der Gemeinschaftshaus GmbH“. Einstimmig beschlossen die Ratsmitglieder, dass knapp 249.000 Euro des Gewinns an die Gemeinschaftshaus Lambrecht GmbH gehen. Der Rest wird unter den Gesellschaftern Pfalzwerke AG, Enovos Deutschland und Gemeinde Lindenberg aufgeteilt. (ann)

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