Neustadt Koutroubis trifft Vergangenheit
NIEDERKIRCHEN. Von den zwölf Mannschaften, die der Zweiten Frauenfußball-Bundesliga Süd angehören, handelt es sich in dieser Saison bei vieren um zweite Garnituren von Erstligisten. An den sechs noch ausstehenden Vorrundenspieltagen hat es der 1. FFC Niederkirchen unter anderem mit diesen vier Teams zu tun. Morgen, Sonntag, 14 Uhr, zu Hause mit dem SC Sand II.
Dieser Begegnung ist auch das diesjährige Aufsteigerduell. Es messen sich die Meister der beiden unterhalb der Zweiten Liga Süd angesiedelten Regionalligen. Im Gegensatz zu den Niederkirchenerinnen ist die Zweite Bundesliga für Sand II allerdings Neuland. Der SC Sand, der in Willstätt, einer zum südbadischen Ortenaukreis gehörenden Kleinstadt, beheimatet ist, ist der Überflieger der jüngeren Vergangenheit im deutschen Frauenfußball. In der Saison 1996/97 gehörte die Erste Mannschaft des 1946 gegründeten Vereins zwar schon einmal der Bundesliga an, spielte aber vor fünf Jahren noch in der Regionalliga und damit eine Klasse tiefer als jetzt die Zweite Elf. Seit 2014 sind die Südbadenerinnen wieder Bundesligist und erreichten in der vergangenen Saison nach einem Halbfinalsieg gegen den Deutschen Meister FC Bayern München auch das DFB-Pokalfinale. Die Zweite Mannschaft schaffte parallel dazu als überlegener Meister der Regionalliga Süd den Durchmarsch von der Oberliga Baden-Württemberg in die Zweite Bundesliga. Wenn einer das Erfolgsrezept des SC Sand kennt, ist es FFC-Trainer Niko Koutroubis. Am 1. Juli 2014, also unmittelbar nach dem zweiten Aufstieg in die Bundesliga, wurde er als neuer Chefcoach präsentiert, aber bereits am 10. Dezember des gleichen Jahres wegen Erfolglosigkeit beurlaubt. Es ist zwar nicht das Erstligateam, das morgen in Niederkirchen antritt, aber auch vor der zweiten Garnitur seines Ex-Vereins habe er durchaus Respekt. „Diese Mannschaft hat tolle Einzelspielerinnen in ihren Reihen. Solche Teams sind außerdem immer etwas wie eine Wundertüte, denn man weiß nie, welche Spielerinnen aus dem Profikader aushelfen“, informierte er. Im ersten Jahr in der Zweiten Liga tut sich der SC Sand II allerdings noch schwer. Außer einem 3:0-Sieg gegen Schlusslicht SV 67 Weinberg und einem 1:1-Unentschieden gegen Hessen Wetzlar setzte es für die Südbaderinnen bisher nur Niederlagen, weshalb diese nach fünf Spieltagen lediglich den drittletzten Tabellenplatz einnehmen. Mit einem Sieg in Niederkirchen könnten sie aber zum drei Zähler mehr aufweisenden FFC aufschließen. Koutroubis erwartet ein ausgeglichenes Spiel, in den alles möglich sei. „Wenn unsere Mädels alles abrufen, wozu sie im Stande sind, können sie jeden Gegner schlagen, wenn sie unkonzentriert spielen, aber auch gegen jeden verlieren“, meinte er. Die Entwicklung der Spielerinnen sehe er positiv. „Die Mannschaft ist in den vergangenen Wochen viel stabiler geworden, und es gelang uns auch, die vielen individuellen Fehler abzustellen“, lobte er. Die Verletztenliste präsentiert sich derweil mit Vanessa Erbes, Laura Schmahl, Sina Stortz und Nadine Winckler unverändert. |dil