Neustadt Kurz überragend, Götz stark
Hoffenheim. 1650 Zuschauer sahen das Frauenfußball-Bundesligaspiel zwischen der TSG Hoffenheim und dem deutschen Meister Bayern München, nur 200 die anschließende Zweitligapartie, die Hoffenheim II gegen den 1. FFC Niederkirchen mit 1:0 (0:0) gewann. Fans, die das Dietmar-Hopp-Stadion nach der Bayern-Partie verlassen hatten, versäumten das ansehnlichere Spiel.
„Unser Spiel war viel besser als das erste“, meinte die langjährige Verbandsfunktionärin Agatha Marx nicht als Einzige. Was die TSG II und Niederkirchen gezeigt hatten, war Frauenfußball auf hohem Niveau. Weil sich die Verletzung von Mittelfeldspielerin Kathrin Becker doch nicht als schwer erwies, bot FFC-Trainer Niko Koutroubis erneut die Erfolgself vom jüngsten Heimspiel auf. Als Taktik wählte er das in dieser Saison gegen stärkere Gegner schon mehrmals erprobte 5-4-1-System. Das Spielgeschehen verlagerte sich von Beginn an in die Niederkirchener Hälfte. Erstmals richtig gefährlich wurde es für den FFC allerdings erst in der elften Minute, als die Hoffenheimer Stürmerin Dora Zeller nach Zuspiel von Ricarda Schaber zum Schuss kam. Im Gästetor stand jedoch mit Lena Kurz eine Spielerin, die eine ihrer bisher besten Leistungen ablieferte. Nicht nur den Schuss von Dora Zeller parierte sie bravourös. Die Niederkirchenerinnen suchten in Kontern ihr Glück. In der 24. Minute musste TSG-Torhüterin Charlotte Voll erstmals eingreifen, hatte aber keine Mühe, den Weitschuss von Kaya Buhl abzuwehren. „Leider war mein Schuss zu unplatziert“, ärgerte sich die als einzige Spitze aufgebotene Stürmerin. In der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte geriet das FFC-Tor unter Dauerdruck. Dank der überragenden Lena Kurz und der ebenfalls starken Kristin Götz, die die Abwehr hervorragend organisierte, blieb das Tor jedoch sauber. Die Gäste kamen bis zur Pause nur noch einmal in eine gute Position, aber Janine Hans, die sich auf der rechten Seite durchsetzte, schaffte es nicht, die mitgelaufene Kaya Buhl in Szene zu setzen (31.). Vier Minuten nach der Pause schoss Dora Zeller ungehindert auf das FFC-Gehäuse und ließ Lena Kurz mit ihrem angeschnittenen Ball ins linke untere Eck keine Chance. Wer nun dachte, dies wäre der Beginn einer klaren FFC-Niederlage, wurde von den Pfälzerinnen überrascht. Nachdem Kathrin Becker nach Vorarbeit von Silvana Arcangioli das TSG-Tor knapp verfehlt hatte (55.), begann eine tolle FFC-Schlussoffensive. Die Gäste waren dem Ausgleich näher als die TSG dem zweiten Tor. Kurz vor Schluss hatte sie Glück, dass ein FFC-Treffer wegen eines angeblichen Fouls von Romina Bornschein nicht anerkannt wurde (88.). Diese Szene war die einzige, die Koutroubis ärgerte: „Dass uns wieder ein Tor nicht gegeben wurde, ist ärgerlich. Ich bin aber insgesamt gesehen mit meiner Mannschaft sehr zufrieden.“ |dil