Neustadt Nachholspiel ist Schlüsselspiel
«NIEDERKIRCHEN.» Bei der ersten Begegnung, die in der Zweiten Frauenfußball-Bundesliga Süd nach der Winterpause ausgetragen wird, handelt es sich um das für Samstag, 14 Uhr, angesetzte Nachholspiel des zehnten Spieltages zwischen Aufsteiger SG 99 Andernach und dem 1. FFC Niederkirchen. Mit dem dritten Saisonsieg würden die Niederkirchenerinnen vom zehnten auf den siebten Platz vorschieben.
Genau dieser siebte Rang ist es, den FFC-Trainer Niko Koutroubis mit seiner Mannschaft unbedingt erreichen möchte. Denn dieser berechtigt zur Teilnahme an der Relegationsrunde, in der die zwei restlichen Plätze der eingleisigen Zweiten Bundesliga, die im kommenden August den Spielbetrieb aufnimmt, ermittelt werden. Die direkte Qualifikation noch zu schaffen, dürfte dagegen sehr schwierig werden, denn von den sechs Teams, die vor den Niederkirchenerinnen platziert sind, befindet sich nur noch der fünf Punkte mehr aufweisende FSV Hessen Wetzlar in Reichweite. Der Tabellenfünfte Bayer 04 Leverkusen, der übrigens am nächsten Sonntag zum Rückrundenauftakt in Niederkirchen gastiert, hat bereits elf Zähler mehr als der FFC auf seinem Konto. Für Gastgeber SG 99 Andernach ist das erste Punktspiel dieses Jahres von ebenso großer Bedeutung. Bei dem Aufsteiger handelt es sich zwar um den Tabellenletzten, aber dieser hat nur einen Punkt Rückstand auf den FFC und deshalb ebenfalls noch Chancen, den Relegationsplatz zu erreichen. Die letzten sechs Mannschaften des Klassements stehen vor den am kommenden Wochenende angesetzten fünf Nachholspielen jedenfalls vor einer spannende Rückrunde, in der vor allem die direkten Duelle der Teams aus der hinteren Tabellenhälfte besondere Brisanz versprechen. Die Andernacher zeichnet aus, dass sie über eine sehr erfahrene Mannschaft verfügen. Sie wurden in dieser Saison bisher auch von deutlich weniger Verletzungspech als die Niederkirchenerinnen geplagt. Dies ist schon alleine daran erkennbar, dass sieben ihrer Spielerinnen fast alle zehn Punktspiele über die volle Distanz bestritten und vier weitere höchstens zweimal fehlten. Mit Stürmerin Jasmin Stümper (29) haben sie auch eine erfolgreiche Torjägerin in ihrem Kader. Mit bisher sechs Treffern belegt sie den fünften Platz der Torschützenliste, was für eine Spielerin eines Schlusslichts ungewöhnlich ist. Auch beim überraschenden 2:1-Sieg im letzten Spiel des vergangenen Jahres am 13. Dezember in Wetzlar traf die frühere Bundesligaspielerin des SC Bad Neuenahr zweimal. Dafür ist der Aufsteiger aber auch leicht auszurechnen, denn die restliche Mannschaft brachte es insgesamt nur auf vier weitere Treffer. Koutroubis machen im Gegensatz zu Andernachs Spielertrainerin Isabelle Stümper trotz der langen Pause weiterhin verletzungsbedingte Personalprobleme zu schaffen. „Michelle Baumann kann immer noch nicht trainieren, und auch Lina Immesberger wird aufgrund ihres doppelten Bänderrisses weiterhin fehlen. Außerdem bricht bei Kristin Götz die Verletzung aus dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken immer wieder auf“, klagte er. Die Vorbereitungsphase sei auch lediglich durchwachsen verlaufen. „Die Testspielergebnisse zählen aber letztendlich nicht. Entscheidend ist, dass es ab jetzt gut läuft. Bei der Begegnung in Andernach handelt es sich um ein Schlüsselspiel“, meinte er vor der Fahrt an den Mittelrhein.