Neustadt Offene Gruppe hilft Asylbewerbern

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Etwa 20 bis 25 Menschen aus der Verbandsgemeinde Lambrecht wollen Asylbewerbern helfen, die in die Verbandsgemeinde kommen. Das berichtet die Lambrechterin Stephanie Rabenschlag, die Ansprechpartnerin der Aktiven ist. Erste individuelle Unterstützung habe es bereits gegeben.

Sowohl die Verbandsgemeindeverwaltung wie der Beirat für Migration und Integration des Landkreises Bad Dürkheim hatten zu Treffen eingeladen. Zu diesen Treffen seien etwa 20 bis 25 potenzielle Helfer aus fast allen Orten der Verbandsgemeinde gekommen. Die meisten hätten bereits zuvor in ihrem Wohnort Asylbewerber unterstützt, weiß Rabenschlag. So hätten beispielsweise Elmsteiner und Weidenthaler Kleidung für Neuankömmlinge gesammelt. Inzwischen stehen die Hilfswilligen nach Angaben von Rabenschlag über Mail sowie das soziale Netzwerk Facebook und die Nachrichten-App What’s App in Kontakt. Wenn etwas benötigt werde, werde ein Mail herumgeschickt oder über die sozialen Netzwerke kommuniziert. „Das klappt gut“, berichtet Rabenschlag. So habe man beispielsweise eine Erstausstattung für das neugeborene Baby einer Syrerin bekommen, und ein Mann habe sich bereit erklärt, einen Asylbewerber zum Job-Center zu begleiten. Bei dem von der Verbandsgemeindeverwaltung organisierten Treffen sei von dem Beigeordneten Hans-Werner Rey (CDU) der Wunsch geäußert worden, dass die Ehrenamtlichen der Verbandsgemeindeverwaltung helfen sollen. Etwa indem sie bei Bedarf Hilfen leisten, die von Seiten der Verwaltung nicht möglich sind. „Doch unsere Intention ist es, den Flüchtlingen zu helfen“, betont Rabenschlag. Deshalb wolle man nicht nur auf Aufforderung der Verwaltung aktiv werden. Dabei sei man jedoch durchaus bereit, mit der Verwaltung zu kooperieren. „Wir wissen, dass die beiden Teilzeit-Mitarbeiterinnen der Verwaltung, die für Flüchtlinge zuständig sind, sehr viel zu tun haben“, betont Rabenschlag. Wie sie berichtet, werden die Ehrenamtlichen bei Fragen und Problemen von Ernst Bedau unterstützt. Der in Deidesheim lebende Jurist ist Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration des Landkreises und beim AK Asyl in Neustadt aktiv. Rabenschlag gibt seit November vergangenen Jahres Asylbewerbern Deutschunterricht. Dies zuerst in Neustadt in einem vom Arbeitskreis Asyl organisierten Deutschkurs. Da die meisten Teilnehmer des Kurses aus Lambrecht und Weidenthal kamen, sei der nach Lambrecht verlegt worden. Wie berichtet, hatte die Verwaltung für den Kurs einen Raum zur Verfügung gestellt. Der werde jetzt für die Schulbuchausleihe benötigt, so Rabenschlag. Bei der Suche nach einem neuen Raum habe sie sich an den evangelischen Pfarrer Markus Diringer gewandt. „Er hat uns sofort das Gemeindehaus zur Verfügung gestellt“, freut sich Rabenschlag. Sie berichtet, dass die Anzahl der Kursteilnehmer sehr unterschiedlich ist. „Einige Syrer und Afghanen kommen regelmäßig, andere kommen dagegen sehr unregelmäßig“, so Rabenschlag. Ob die Gruppe weiter diese offene Struktur beibehält oder die Strukturen geändert, eventuell ein Verein gegründet werden soll, solle nach den Sommerferien entschieden werden, sagt Rabenschlag. Sie verweist darauf, dass das Engagement der Helfer zur Integration der Asylbewerber in der Verbandsgemeinde beitrage. Auch die Helfer profitierten von ihrem Einsatz: „Man macht interessante Erfahrungen und lernt Menschen aus anderen Kulturen kennen“, so Rabenschlag. Wie sie berichtet, wird in Lambrecht ein Raum zum Lagern von gespendeter Kleidung gesucht. (ann)

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