Neustadt Ruder noch mal rumgerissen

Dennis Götz (in blau) von der TSG Haßloch sorgte gegen den TSV Neuhausen/Filder für wichtige Treffer.
Dennis Götz (in blau) von der TSG Haßloch sorgte gegen den TSV Neuhausen/Filder für wichtige Treffer.

«Hassloch.» Die Erleichterung war spürbar: Im sechsten Spiel der Saison 2018/19 durften die Handballer der TSG Haßloch erstmals wieder in eigener Halle jubeln. Die Mannschaft von Trainer Tobias Job feierte gegen den TSV Neuhausen/Filder nach einer starken zweiten Hälfte einen 36:27 (13:16)-Erfolg. Mit zehn Treffern war Elvijs Borodovskis erfolgreichster Torschütze.

Schon 90 Sekunden vor dem Abpfiff erhoben sich die Fans von ihren Plätzen und applaudierten ihrer Mannschaft zum ersten Heimerfolg. Nach einer schwachen ersten Hälfte rauschte die Sieben von Trainer Job in den letzten 20 Minuten der Partie den Gästen von der Filder davon und war auch sportlich überlegen. Mit der Umstellung auf die offensive Drei-zwei-eins-Deckung nach der Pause zwang Haßloch die Gäste immer wieder zu Fehlern oder zum Zeitspiel. Das brachte die Neuhausener aus dem Konzept. Zunächst sah es gar nicht gut aus für die TSG aus Haßloch. Elvijs Borodovskis war noch vor dem Halbzeitpfiff zum Sündenbock auserkoren. „Elvijs, geh raus“, hatte der sportliche Leiter Thomas Müller ihm in der 23. Minute zugerufen. Zu einem Zeitpunkt, wo die TSG bereits ganz böse unter die Räder zu drohen schien: Neuhausen hatte sich mit sechs Toren in Folge zum 16:10 abgesetzt. Mangelndes Rückzugsverhalten sowie eine fehlende Aggressivität in der Abwehr waren die Ursachen. Trainer Job fand in der Kabine offensichtlich die richtigen Worte. „Wir beschäftigen uns manchmal mit zu vielen negativen Dingen, und da verlieren wir völlig den Faden“, erklärte Job nach dem Spiel. Er traf dann noch vor der Rückkehr auf das Spielfeld die Entscheidung, seine Abwehr auf eine Drei-zwei-eins-Deckung umzustellen. Haßloch gelang binnen drei Minuten der 16:16-Ausgleich. Zudem forcierte die Mannschaft das Tempo im Spielaufbau. Damit brachten sie die Filderstadter aus dem Rhythmus. Die Hausherren waren nicht mehr zu bremsen. Immer wieder sorgte Dennis Götz mit seinen Schlagwürfen für wichtige Treffer. Aber auch Elvijs Borodovskis zeigte mit zunehmender Spieldauer mehr Mut zum Tor. Acht seiner zehn Tore erzielte er in der zweiten Hälfte. Für die Haßlocher war das ein Befreiungsschlag. Aus einer aggressiven Deckung heraus gelang Haßloch nicht nur das Konterspiel, auch in der Offensive gingen die Gastgeber deutlich disziplinierter als in der ersten Hälfte zur Sache. Im Mittelpunkt stand immer wieder Dennis Götz. Der Spielmacher fand stets die richtige Lösung gegen die wechselnden Abwehrreihen der Gäste, die mit einer Fünf-eins-Deckung ihr Glück suchten. „Gerade in der zweiten Hälfte haben wir gezeigt: Wenn wir zusammen in der Abwehr anpacken und so auch im Angriff spielen, dann haben wir unsere Möglichkeiten“, meinte Götz. „Der Druck, gewinnen zu müssen, war schon da. Deshalb sind wir jetzt erleichtert, dass wir am Ende doch noch souverän das Spiel für uns entschieden haben.“ Jetzt kämen die Spiele, „wo wir auch die Punkte holen können. Deshalb ist dieser Sieg auch für das Selbstvertrauen ganz wichtig“, resümierte Spielmacher Götz. So spielten sie TSG Haßloch: Pfaffmann (ab 51.), Schlingmann - Borodovskis (10), Götz (9/3), Seelos (4) - Gregori (4), Kern (1) - Job (1) - Zeller (2), Hannes (3), Freitag (2), Hartstern, Schmieder, Röller. Spielfilm: 2:3 (4.), 6:4 (10.), 8:8 (15.), 10:10 (22.), 10:16 (27.), 13:16 (30.) - 16:16 (34.), 20:19 (38.) 2723 (48.), 32:25 (55.) 36:27 (60.) - Siebenmeter: 3/3 - 5/2 - Zeitstrafen: 4 - 2 - Rote Karte: Borodovskis (59., 3. Zeitstrafe) - Beste Spieler: Götz, Schlingmann (1. Hz.), Borodovskis (2. Hz.) - Mönch, Reinhardt, Arnold - Zuschauer: 450 - Schiedsrichter: Walter/Staszak (Schmelz).

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