Neustadt „Schnelleres Asylverfahren wäre wünschenswert“
78 Asylbewerber leben derzeit in der Verbandsgemeinde Lambrecht. Und es dürften in nächster Zeit noch mehr werden. Für die Verwaltung sei das eine hohe Belastung, sagte Hans-Werner Rey, Beigeordneter der Verbandsgemeinde, bei der Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbands Lambrecht.
Deswegen suche die Verbandsgemeinde ehrenamtliche Helfer für die Betreuung der Flüchtlinge. Rey zeigte sich sehr erfreut, dass sich auf seinen Aufruf hin bereits einige Personen bereiterklärt hätten, den Flüchtlingen bei deren Alltagsgeschäften wie Einkäufe und Arztbesuche zu helfen. „Wir benötigen aber noch weitere Ehrenamtliche, die sich dieser Aufgabe stellen“, sagte Rey. Für die Integration der Neuankömmlinge unbedingt wichtig sei das Erlernen der deutschen Sprache. Bisher habe die Verbandsgemeinde den Asylbewerbern angeboten, an der Volkshochschule Neustadt Kurse zu besuchen. Rey zeigte sich erfreut, dass Uwe Schwab, Leiter der Pfalzakademie, diesbezüglich ebenfalls seine Hilfe angeboten habe. Wie Rey weiter mitteilte, kommen 33 Asylbewerber aus den Balkanstaaten, 15 aus unterschiedlichen Ländern Afrikas, zehn aus ehemaligen Sowjetrepubliken, neun aus Syrien, sechs aus Afghanistan und fünf aus China. 46 der Asylbewerber wohnten in Lambrecht, zwölf in Elmstein, elf in Weidenthal, vier in Lindenberg und fünf in Esthal. Es sei damit zu rechnen, dass die Hunderter-Grenze sehr bald überschritten werde, sagte Rey. Ein schnelleres Asylverfahren wäre deshalb wünschenswert. In der Verbandsgemeinde gebe es beispielsweise drei Verfahren, die bereits länger als acht Jahre dauerten. In einem Impulsreferat erläuterte der CDU-Landtagsabgeordnete Adolf Kessel aus Worms die Grundsätze der Union zur Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik. Er forderte dabei eine breite gesellschaftliche Debatte über die Notwendigkeit von Einwanderung und über die Frage, welche Art von Einwanderung man wolle. „Wir brauchen kein Multikulti, sondern ein klares Bekenntnis zu Deutschland und zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ sagte Kessel. Für die CDU sei aber auch klar, dass Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Vertreibung fliehen, Anspruch auf Hilfe und Schutz hätten. (uno)