Neustadt Sprengung beschlossen

Die EnBW Kernkraft (EnKK) hat sich entschieden: Die beiden Kühltürme am Kernkraftwerk Philippsburg (KKP) werden nahezu gleichzeitig im Jahr 2020 gesprengt, wie das Unternehmen gestern mitteilte. Der zumindest für Turm 2 notwendige Genehmigungsantrag liegt dem baden-württembergischen Umweltministerium vor und werde nun geprüft, so ein Sprecher. Für 2018 könne mit der Genehmigung gerechnet werden.

Man habe verschiedene technische Möglichkeiten betrachtet und sich für die Sprengung entschieden – nicht zuletzt weil dadurch deutlich schneller die Baufläche für ein Bauvorhaben der Transnet BW zur Verfügung stehe, so EnKK-Chef Jörg Michels. Zudem dauere so eine Sprengung nur wenige Minuten. Ein maschineller Abbau, etwa durch Fräsen von oben nach unten, würde pro Turm zwölf bis 14 Monate in Anspruch nehmen. Rund 30.000 Tonnen Material werden pro Turm beim Abbruch anfallen. Bei einer Sprengung werde auch die Staub- und Lärmbelastung für die Bevölkerung deutlich geringer und vor allem weniger langanhaltend sein, so Michels. Natürlich habe es bereits im Vorfeld Gespräche gegeben, bestätigte der Sprecher des Umweltministeriums gegenüber der RHEINPFALZ. Auch dort favorisiere man die Sprengung, da sämtliche betrachtungsrelevanten Parameter weniger Auswirkungen zeigten als der maschinelle Abbau. Nichtsdestotrotz müsse der vorliegende Genehmigungsantrag gründlich geprüft werden. Da Turm 1 nicht dem Atomrecht unterliegt, könnte er bereits jetzt abgebaut werden. Die EnKK hat sich jedoch dafür entschieden, dass beide Türme nahezu gleichzeitig fallen sollen. Wirtschaft

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