Maikammer Steinmeyer-Orgel: Geld für Restaurierung
Die Steinmeyer-Orgel in der Johanniskirche Maikammer gilt als Kleinod, als Zeitzeugnis deutsch-romantischer Orgelbaukunst des früheren bayrischen Hoforgelbauers, der Firma Steinmeyer aus Oettingen. Das Instrument wurde zusammen mit dem Kirchenneubau 1914 eingeweiht. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wurde die Orgel jedoch nach 1920 nur noch sporadisch gepflegt. Hitzeschäden seien für die Jahre 1945, 1976 und 1995 feststellbar. Von Kriegsschäden blieb die Orgel dagegen verschont.
Zu erheblichen Veränderungen führte die sogenannte „Orgelbewegung“ nach dem Zweiten Weltkrieg. Der zuständige Sachverständige befand 1953, die Orgel sei ohne künstlerische Qualität, deshalb seien ein umfassender Klangumbau und eine Überarbeitung der technischen Anlagen notwendig. Es war dann die Firma Steinmeyer selbst, die die Orgel 1955 umbaute und in einen „klanglich barocken Zustand“ versetzte, wie die Stiftung mitteilt. Damit habe sie den damaligen Vorstellungen entsprochen.
10.000 Euro von der Stiftung
Doch vor einigen Jahren begannen die Probleme. Es zeigte sich, dass die Orgel restauriert werden muss. Zur Finanzierung gründete sich eine Fördergemeinschaft Orgel, die unter anderem mit Benefizkonzerten Geld sammelt. Auch über den „Orgelwein“ ( 252 Flaschen Merlot trocken), den das Weingut Ökonomierat Ziegler stiftete, floss der Kirchengemeinde Geld für die Restaurierung zu.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Restaurierung nun „dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie Glücksspirale“ mit 10.000 Euro, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Das Instrument sei eines von über 280 Objekten, die die private DSD allein in Rheinland-Pfalz fördern könne.
Das Presbyterium hat die Kosten für die Sanierung zuletzt mit 160.000 Euro angegeben, den Zuschuss der Landeskirche mit 15.000 Euro.
Nach Angaben der Kirchengemeinde hat die Restaurierung der Orgel bereits begonnen – früher als geplant. Der Orgelbauer habe bereits alle Teile in seine Werkstatt gebracht. In der zweiten Jahreshälfte kämen diese dann restauriert und ergänzt nach Maikammer zurück.
Zur Sache: Die Johanniskirche
Die protestantische Johanniskirche im Nordosten Maikammers wurde 1913/1914 erbaut, nach Plänen der Architekten Hermann Esch und Arno Anke, einer Architekten-Bürogemeinschaft aus Mannheim. Auf der Spitze des Daches steht die Johannesfigur auf einer Weltkugel. Im Innenraum sind neben der Orgel besonders die Jugendstil-Fenster von Josef Goller aus Dresden erwähnenswert. Sie zeigen biblische Szenen.