Neustadt Taktisches Notkonzept nicht aufgegangen

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Neustadt. Wasserball-Bundesligist SC Neustadt kassierte am Samstag eine klare 7:14 (2:2, 1:3, 3:4, 1:5) Heimniederlage gegen den Duisburger SV. Aus dem erwarteten Krimi wurde nichts, wie die Zuschauer spätestens im zweiten Viertel feststellen mussten.

Bereits vor dem Anpfiff sah es für die Gastgeber düster aus. SCN-Center Leon Avdic, der in Hamburg ein Praktikum absolviert, sagte ab, weil er Dienst hatte. „Daher stellte ich den Angriff um. Ein schwächerer Spieler sollte in der Centerposition Platz schaffen und Martin Görge dann als zweiter Center die Mitte übernehmen. Das hat auch ein paar Mal gut geklappt“, so SCN-Trainer Davorin Golubic. Auch Nachwuchsspieler Johannes Weigert musste erkrankt passen. So standen nur elf statt 13 Spieler auf dem Spielprotokoll. Dennoch startete der SCN gut in die Partie. Torhüter Ivan Pisk parierte den ersten Schuss der Gäste, und im Gegenzug fiel das 1:0 durch Fernando Mongrell. Die erste Unterzahl-Situation überstand Neustadt ohne Gegentreffer, und Kapitän Matthias Held erhöhte auf 2:0. Dann ging der pfälzische Anfangsschwung sichtbar verloren. Neustadt kam nicht mehr gefährlich vor das Gästetor. Duisburg griff konsequent und sehr frühzeitig an. Die Folge waren lediglich Verlegenheitsschüsse der Pfälzer vor Ablauf der 30 Sekunden Angriffszeit. Es herrschte Ideenlosigkeit im Angriff, das Fehlen von Center Avdic machte sich bereits im zweiten Viertel stark bemerkbar. Lichtblicke gab es lediglich in der Abwehr. Torhüter Ivan Pisk reagierte einige Mal sehr stark. Im Angriff rackerte Oldie Stefan Ehrenklau. Er sah sich einer sehr körperbetonten Bewachung durch die Duisburger Abwehr ausgesetzt. „Normalerweise muss ein Schiedsrichter pfeifen, wenn der Abwehrspieler von hinten über den Körper zufasst. Da kam aber nie etwas. Es war schwer, sich auf die Schiedsrichter einzustellen“, so Ehrenklau. Nach dem 5:8 Anschlusstreffer durch Martin Görge kam es elf Minuten vor Schluss für den Linkshänder zu einer „Rolle“. Erst nach Spielende konnte Golubic in Erfahrung bringen, wieso Görge die Hinausstellung mit einer Sperre für das nächste Spiel kassierte. „Er hat mit einer Grätsche den Gegenspieler im Gesicht getroffen, sagten mir die Unparteiischen“, erklärte Golubic. Ohne Görge ging das taktische Notkonzept überhaupt nicht mehr auf. Das letzte Viertel ging mit 1:5 klar an Duisburg. Carsten Berg, Trainer der Gäste, war daher auch sehr zufrieden: „Wir wussten, dass es hier ein enges Spiel werden kann. Neustadt hatte Probleme im Angriff, wir konnten kontern.“ Für SCN-Nachwuchsspieler Benedikt Hummel gab es zwangsläufig viel Einsatzzeit. „Das war gut, um Erfahrung zu sammeln. Aber wir wussten, dass Duisburg ruppig spielt. Am Ende fehlte es bei uns auch an Kondition.“ Allerdings verhängten die Unparteiischen nur neun Hinausstellungen gegen den SCN und sieben Zeitstrafen gegen Duisburg. Ob Trainer Golubic für die nächste Partie auch Laurence Tummings einplant, der nach einem Auslandsaufenthalt gestern als Zuschauer dabei war, weiß er noch nicht: „Er muss erst im Training zeigen, wie fit er ist.“ Auch Rückkehrer Jan Glaser konnte noch keine Akzente setzen. So spielten sie SC Neustadt: Pisk, Brzica – Ehrenklau, Härtel, Hummel, Reinspach (1 Tor), Mongrell (1), Mosashvili, Glaser, Görge (1), Held (4). |kle

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