Handball TSG Haßloch: Nervöse Spielerinnen, die oft aufs Klo müssen

Da ist ihr Finger noch o. k.: Angelina Schreyer wirft gegen die Südpfalz-Tiger trotz Verletzung ein vorentscheidendes Tor.
Da ist ihr Finger noch o. k.: Angelina Schreyer wirft gegen die Südpfalz-Tiger trotz Verletzung ein vorentscheidendes Tor.

Gut, dass Benedikt Hettich Physiotherapeut ist: Der Trainer der TSG Haßloch lief Mitte der ersten Hälfte aufs Feld zu Angelina Schreyer und renkte ihren Finger ein. Schreyer erzielte später das vorentscheidende 22:19 bei den Südpfalz-Tigern.

Schreyers Mannschaft gewann das erste Saisonspiel in der Regionalliga RPS der Frauen bei den Südpfalz-Tigern mit 22:20 (11:8). Die Kulisse war gut am Samstagabend (fast 200 Zuschauer), das Spiel so mittel. Hettich hatte bei seinen Spielerinnen nach einer „super Vorbereitung“ vor dem Spiel große Nervosität ausgemacht: „Ich glaube, es waren noch nie so viele Mädels auf dem Klo.“ Den Übergang zur 6-0-Deckung bezeichnete er als die Wende im Spiel, in das die Gastgeberinnen besser gekommen waren: 3:1, nach dem 3:4 das 8:6 von Mara Kuhn (20.). Hettich wechselte ohne Anlass die Torhüterin (Selina Renner kam zwischendurch für Nina Kolundzic), die 6-0-Abwehr hielt dicht. Minutenlang blieben die Tigerinnen ohne zwingenden Abschluss. Mit dem 11:8 (Schreyer) hatte Haßloch das Spiel gedreht.

Tore nach Einzelaktionen

Auch nach der Halbzeit erzielten die Gäste viele Tore mit Einzelaktionen durch die offene 3-2-1-Abwehr der Tigerinnen oder Anspielen an den Kreis. War die Gastgeber-Abwehr zu offen? Akin Calisir, der neue Trainer der Tigerinnen, relativierte: „Gegen Haßloch 22 Tore zu kriegen, ist okay. Wir hatten die Probleme im Angriff, da haben wir den Ball nicht laufen lassen und zu wenig Lösungen gehabt.“

Lösungen fand Larissa Freund, mit 6/2 Toren erfolgreichste Schützin. Auf der linken Seite fielen mehrmals Annalena Seibel (3) und Celine Bauchhenß auf. Die Ottersheimerin, ein Jahr spielte sie in Mundenheim, kam herein und warf das 14:17 und 18:20. Filine Allmeier war für das 16:19 und 19:21 zur Stelle. Luisa Jenne und in der zweiten Hälfte Laura Klein machten im Rückraum viel Druck, ohne damit sehr erfolgreich zu sein. Ganz ohne Tor blieb Kreisspielerin Sinah Aline Clos, die sich auf ihrer Position aufrieb. Calisir war sich sicher: „Wir sind am Anfang. Da brauchen wir uns gegen andere nicht zu verstecken.“ Sieben seiner Spielerinnen liefen erstmals in einem Rundenspiel für die Tiger-Frauen auf.

Haßlochs Trainer Benedikt Hettich fielen „extrem viele technische Fehler“ seiner Mannschaft auf. Jede Spielerin sei bei 70 Prozent ihres Leistungsvermögens gewesen. Das reichte, weil die Rückraumspielerinnen Lucie Krein (7/3 Tore) und Ina Bühl (4) von den Tigerinnen nicht häufig genug zu bremsen waren. Krein warf das 17:13 und 19:15, Imke Paul das 21:18. So behauptete Haßloch die Führung. In der letzten Minute waren die Gäste nicht auf den 23. Treffer aus. Sie spielten die Zeit herunter.

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