Neustadt Ungefährlicher TSG-Rückraum
Hassloch (erab/sab). „Letztendlich haben wir über die gesamten 60 Minuten zu wenig Druck aus dem Rückraum entwickelt und uns zu viele individuelle Fehler geleistet.“ Admir Kalabic, Trainer des abstiegsbedrohten Handball-Drittligisten TSG Haßloch, wusste nach der bitteren 29:31-Heimniederlage vor 600 Zuschauern gegen Mitaufsteiger VfL Pfullingen gleich, woran es in seinem Team gehapert hatte.
Die beiden Haßlocher Rückraumspieler Kai Zimmermann und Kevin Seelos erwischten einen rabenschwarzen Tag – von ihnen ging keine Gefahr aus. Seelos glückte gerade einmal ein Feldtor bei einem Pfostentreffer und einem Fehlversuch. Linkshänder Zimmermann ging leer aus bei einem einzigen Fehlversuch. „Es fehlte während der gesamten Spielzeit am nötigen Druck und der Torgefährlichkeit aus dem Rückraum. Und es wurde zu sehr quer gespielt“, kritisierte TSG-Aufbauspieler Peter Masica. Zwar versuchten die Haßlocher immer wieder, vor der gegnerischen Abwehr zu kreuzen und einen Spieler in eine aussichtsreiche Wurfposition zu bringen. Doch am Ende standen dann meist alle sechs Feldspieler am Kreis beziehungsweise in der VfL-Abwehr. Dennoch hielt der Gastgeber in den ersten 30 Minuten mit in einem sehr zerfahrenen Spiel. Denn auch die Gäste taten sich schwer im Spielaufbau. „Beide Teams produzierten eine Vielzahl technischer Fehler, jedoch gelang es uns nach der Pause, diese etwas zu reduzieren“, meinte VfL-Trainer Till Fernow. Viele Tore fielen nach Fehlern über schnelle Gegenstöße – hüben wie drüben. Nach der Pause zogen die Pfullinger über 17:17 auf 20:17 und 23:19 davon. Beim 18:17 fing der gute Micha Thiemann einen TSG-Konter ab. Lukas List erhöhte aus dem rechten Rückraum als Rechtshänder auf 19:17 (37.), Rechtsaußen Christian Jabot auf 20:17. In der 42. und 43. Minute geriet die TSG bereits auf die Verliererstraße: Nach Anspiel von Maximilian Hertwig an den langen Kreisläufer Nico Hiller stand es 22:19 für Pfullingen. Der Wurf des Haßlocher Linksaußen Florian Kern landete am Pfosten, Lukas List fing den Abpraller und konterte zum 23:19. „In Halbzeit zwei zogen wir unser Tempospiel durch, und man merkte spürbar, dass die TSG müde wurde. Denn wir profitierten jetzt zunehmend von den Fehlern des Gegners und kamen zu leichten Toren“, stellte Lukas List fest. Admir Kalabic brachte zu diesem Zeitpunkt zu Beginn von Haßlocher Angriffen immer wieder Kai Zimmermann als zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torwartes. Die TSG kämpfte sich wieder heran, glich sogar zum 27:27 aus (55.). Vor allem Marco Widmann war kaum zu stoppen, hielt mit seinen Einzelleistungen sein Team im Spiel. Er verkürzte aus dem linken Rückraum auf 23:25 (47.) sowie auf 25:26 (52.), er konterte zum 26:27 (54.). Es blieb spannend. Zwei Minuten vor dem Ende, Pfullingen führte mit 29:28, konterte Christian Jabot auf das TSG-Tor zu, doch der Haßlocher Schlussmann Daniel Schlingmann parierte dessen Wurf. Im direkten Gegenzug scheiterte aber auch der konternde Peter Masica am VfL-Tormann Simon Tölke. Hoffnung dann beim Haßlocher Anhang gut eineinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff: Einen langen Pass von Daniel Schlingmann fing der schnelle Rechtsaußen Steffen Dietz im Sprung und glich zum 29:29 aus. Per Siebenmeter von Lukas List gegen Schlingmann ging der Gast erneut in Führung. 30:29. Kalabic schickte wieder Kai Zimmermann als siebten Feldspieler. Gut 30 Sekunden vor Schluss scheiterte Linksaußen Florian Kern mit seinem Wurf. Die Haßlocher riskierten alles, stellten auf offene Manndeckung um. Und ließen dabei dem Pfullinger Daniel Schliedermann zu viel Platz. 31:29. „Das Genick hat uns gebrochen, dass wir sehr schwach im Zweikampf gestanden haben“, sagte Kalabic. Elvijs Borodovskis bemängelte die Einstellung der Haßlocher: „Die ersten Minuten nach der Halbzeit waren wir nicht wirklich auf dem Feld, was man auch an der Körpersprache des gesamten Teams merkte. Pfullingen war ab diesem Zeitpunkt präsenter.“ So spielten sie TSG Haßloch: Schlingmann, Eigenmann - Kern (4), Seelos (3/2), Widmann (10), Bösing (1), Zimmermann, Gregori (2), Borodovskis, Masica (5), Dietz (4). Spielfilm: 4:3 (9.), 8:6 (16.), 13:11 (37.), 15:13 (30.), 16:16 (33.), 17:20 (40.), 19:23 (43.), 22:25 (45.), 25:27 (54.), 27:27, (55.), 29:29 (59.), 29:30 (59.), 29:31 (60.). Beste Spieler: Widmann, Masica - Thiemann, List. Zeitstrafen: 5/4. Siebenmeter: 3/2 - 4/4. Gelbe Karten: 3/3. Schiedsrichter: Lay/Morlock (Bruchsal/Östringen). Zuschauer: 600.