Neustadt Verbesserte Abwehr lässt hoffen

Hassloch. Als Tabellensechster ist Handball-Oberligist TSG Haßloch bedingt durch großes Verletzungspech noch weit von seinem Ziel entfernt, um den Aufstieg in die Dritte Liga mitzuspielen. Doch es gibt hoffnungsvolle Lichtblicke vor dem Heimspiel am Samstag, 19.30 Uhr, gegen den Tabellenelften TV Nieder-Olm: Die TSG präsentiert derzeit mit 185 Gegentoren in sieben Spielen die zweitbeste Abwehr der Liga hinter dem HV Vallendar (183) – allerdings bei noch einem Spiel Rückstand.

„Dabei habe ich das Gefühl, dass wir immer noch zu viele einfache Tore kriegen“, staunt TSG-Trainer Ralf Schmitt über die gute Position der Abwehr. „Wir kriegen im Schnitt immer noch 25 Tore.“ Tormann Ilan Eigenmann, zugleich Mannschaftsführer der Haßlocher, stellt aber fest: „Im Defensivbereich haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht.“ Ob vor ihm eine defensive 6:0- oder eine offensive 3:2:1-Abwehr stehe, spiele für ihn keine Rolle. „Der Unterschied ist für mich nicht so groß – Hauptsache, es ist eine gute Abwehr“, sagt er schmunzelnd. Der TSG-Trainer ist mit den Leistungen seiner drei Torleute Eigenmann, Zsolt Kovac und Markus Löchner zufrieden. „Dadurch, dass die Abwehr besser wird, kommen die Torleute besser rein und halten mal ein paar Bälle“, weiß Schmitt. Sowohl er als auch Ilan Eigenmann weisen allerdings darauf hin, wie schwer es ist, das im Training ständig dezimierte Team zu verbessern. „Wir haben an der Abwehr gearbeitet, es ist ein bissel besser geworden“, sagt Schmitt. „Aber wir können’s schlecht trainieren, denn im Training sind wir maximal Vier gegen Vier.“ Am Dienstagabend seien es sogar nur Drei gegen Drei gewesen. Der kranke Rückraumspieler Sebastian Schubert hat das Training gar abbrechen müssen. „Mit Jörn Christmann, Sebastian Schubert, Kevin Seelos und Matthias Röder waren meine vier Rückraumspieler alle am Dienstag nicht im Training“, klagt Schmitt. Christmann arbeitet unter der Woche in der Schweiz. Kevin Seelos plagt sich seit Monaten mit Rückenproblemen herum und war am Dienstag in der Physiotherapie. Matthias Röder hat im vergangenen Spiel gegen Dansenberg einen Ball in den Unterleib geworfen bekommen und musste sogar im Krankenhaus behandelt werden. So brauchen die TSG-Torleute derzeit keinen eigenen Coach. „Bei nur sieben Leuten im Training muss man als Torhüter teilweise in der Abwehr als Statist stehen“, verrät Eigenmann. Aber auch die Nieder-Olmer leiden unter Personalnot, trainieren seit Wochen nur mit fünf, sechs Leuten. Mal lassen sie mit 40 Toren gegen Friesenheim oder einem Sieg gegen Spitzenreiter VTZ Saarpfalz aufhorchen. Dann wieder verlieren sie Partien mit zehn Toren Differenz oder mehr (21:37 in Merzig, 22:37 in Vallendar, 24:34 in Illtal). „Deren Dreh- und Angelpunkt ist Tino Stumps“, warnt Ralf Schmitt vor dem TV-Rückraumspieler. Der Haßlocher Coach hat sich ein Video von der TV-Niederlage gegen Merzig angeschaut und festgestellt, dass „sie bis zur 35. Minute eine ordentliche Leistung gezeigt haben“. Eigenmann betont, dass für Haßloch „momentan jedes Spiel unheimlich wichtig“ sei. „Wir haben einen positiven Trend, und den wollen wir fortsetzen.“ Nieder-Olm sei ein schwieriger Gegner, „sehr heimstark, aber zum Glück spielen wir zu Hause“. Die Heimstärke der Rheinhessen ist auch Ralf Schmitt noch gut in Erinnerung: „In der vergangenen Saison haben wir bis zur 40. Minute in Nieder-Olm mit acht Toren zurückgelegen und haben das Spiel aber noch gedreht.“ Mit dieser Feststellung wolle er weniger an das „Spieldrehen“ erinnern, sondern mehr darauf hinweisen, dass Nieder-Olm „eine gefährliche Mannschaft ist“. (sab)

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