Neustadt Zur Person: Vier engagierte Bürger mit Verdienstmedaillen geehrt

Bürgermeister Lothar Lorch (links) zeichnete (v.l.) Rita Thiel, Bernd Kastenholz und Dorle Dorsch mit Silbernen Verdienstmedaill
Bürgermeister Lothar Lorch (links) zeichnete (v.l.) Rita Thiel, Bernd Kastenholz und Dorle Dorsch mit Silbernen Verdienstmedaillen der Gemeinde aus. Die Ehrung für Armin Jung wird nachgeholt.

Vier engagierte Bürger, die sich in besonderer Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben, hat die Gemeinde mit Silbernen Verdienstmedaillen geehrt. Dora Dorsch, in Haßloch besser bekannt als Dorle Dorsch, ist seit 1991 begeisterte Filmemacherin. Ihren besonderen Schwerpunkt legt sie auf Naturfilme wie „Schmetterlinge – Flatterhafte Wesen“, „Lebensraum Wiese“ oder „Haßloch und die Haselnuss“. Die Filme sind unter anderem in der Reihe „Mittwochsfilm“ im Seniorenzentrum „Rebental“ oder im Offenen Kanal zu sehen. Ihr Film „Sommerresidenz“ belegte den zweiten Platz bei einem landesweiten Wettbewerb von Filmemachern der Offenen Kanäle. Dorle Dorsch engagierte sich auch in der Partnerschaftsarbeit und gemeinsam mit ihrem Mann lange Zeit in der BUND-Ortsgruppe. Auch im Heimatmuseum war sie zusammen mit ihrem Mann über 15 Jahre lang aktiv: 1986 waren sie es, die das Museum unter Anleitung von Marianne Wittmann eingerichtet haben. Armin Jung, seit 2007 Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Neustadt, war zuvor 20 Jahre lang Gemeindepfarrer in Haßloch. Jung war damals „ein Novum als Pfarrer“, wie es Bürgermeister Lorch ausdrückte: Dazu habe sein äußeres Erscheinungsbild mit langen Haaren und Vollbart beigetragen – was ihm aber auch Popularität verschafft habe. Jung ist im Kulturleben der Gemeinde aktiv, engagiert sich im Kulturverein, fungiert als Schauspieler und Regisseur beim „Theater im Hof“. Im Wechsel mit Tommy Schmidt führt er Regie, beispielsweise 2015 bei „Momo und die grauen Herren“, 2012 bei „Faust I“ und 2010 bei „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“. Darüber hinaus kennt man Armin Jung als Buchautor, 2017 hat er den Gedichtband „Mit meinen Worten“ herausgegeben. Da Jung urlaubsbedingt nicht am Neujahrsempfang teilnehmen konnte, wird die Ehrung in kleinem Rahmen nachgeholt. Bernd Kastenholz wuchs in Haßloch auf, absolvierte seine Aus- und Weiterbildung an der Werkkunstschule Mainz und an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und lebt inzwischen in Gleisweiler. Der freischaffende Künstler hat sich über die Grenzen der Pfalz hinaus einen Namen gemacht und ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden: 1973 mit der Picasso-Medaille, dem Förderpreis der Vereinigung der Pfälzer Kunstfreunde, 1976 mit dem Pfalzpreis der Malerei, 1980 mit dem Purrmann-Preis. Mit seiner Kunst machte sich Kastenholz, der in Haßloch in der Alten Schulstraße lebte, seinen Wohnort bundesweit bekannt. Nach wie vor sind seine Kunstobjekte im Ort zu finden – beispielsweise eine Skulptur im Rathaus, die lange im Foyer vor dem Ratssaal hing und sich nun direkt im Sitzungssaal befindet. Die Metallplastik „Kommen und Gehen“ steht seit 2006 auf dem Kreisel in Richtung Mußbach. Rita Thiel hat nach dem Studium für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen an der Hochschule für Musik und Theater in Mannheim einige Semester lang Gesang studiert, als Solistin in Konzerten mitgewirkt, Liederabende und Kirchenkonzerte gegeben. Beruflich war sie als Lehrerin an der Ernst-Reuter-Schule tätig, hat dort beispielsweise einen Kinderchor initiiert. Später widmete sie sich mehr wieder der Malerei, bildete sich an der Europäischen Kunstakademie in Trier weiter, nahm an Seminaren der Pfälzer Kunsttage teil und besuchte Workshops renommierter Künstler. Rita Thiel kann auf zahlreiche Werke und Ausstellungen verweisen. Mit großem Engagement hat sie sich auch in die Partnerschaftsarbeit der Gemeinde eingebracht. Zur Ausstellung „Ruanda - Land der 1000 Hügel“ steuerte sie ein sogenanntes „Erdenbild“ bei, das aus verschiedenen Erden - unter anderem aus Ruanda - gestaltet wurde. Drei „Erdenbilder“ waren aktuell bei der Ausstellung zum Thema Integration im Foyer des Rathauses zu sehen.

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