Neustadt Zur Sache: Probleme im Alltag

Aufgrund der – mittlerweile gelösten – Probleme mit der Heizung hat sich einer der 18 Bewohner selbst bei der RHEINPFALZ gemeldet, um Kritikpunkte vorzutragen. Im Gespräch berichtet er ohne Übersetzer: „Wir sind bis zu sieben Leute in einem Zimmer.“ Das sei „ein Problem für alle, die ausgeschlafen zur Arbeit müssen“, denn einige Männer hörten nachts laut Musik. Darauf angesprochen, heiße es nur: „Du wohnst nicht allein hier.“ Dass unterschiedliche Nationalitäten in einem Zimmer vertreten seien, sieht der Mann als „oft schwierig“ an. Er putze Toiletten, andere nicht. Er hoffe auf „mehr Konfliktlösung bei Kontrollen“. Dabei würden die Bewohner auf Regelverstöße angesprochen: „Es geht darum, was wir bezahlen müssen, wenn wir etwas kaputtmachen.“ Weil die Heizung seit Oktober zeitweise nicht funktioniert und auch Warmwasser zum Duschen gefehlt habe, berichtet der Mann, habe ein Bewohner neben der Waschmaschine auf einem Stuhl geschlafen, „weil es neben dem Gerät wenigstens ein bisschen warm war“. Die nur kurz untergebrachte Familie und auch andere hätten ihre Matratzen auf den Boden gelegt, weil sie das Metallgestell ihrer Betten gespürt hätten. Ein Mann wünsche sich ein Einzelzimmer, für das er sogar einen Aufpreis aus seinem eigenen Verdienst zahlen wolle, aber: „Geht nicht, hat man ihm gesagt. Er müsse dann ausziehen.“ Strom sei meist nur in den Gemeinschaftsräumen verfügbar. Zur Kritik nimmt Sozialdezernent Ralf Trösch (SPD) Stellung: Bei der Belegung in der Gottlieb-Duttenhöfer-Straße würden „Aspekte wie Herkunft oder Religion beachtet“. Einzelreisende würden mit anderen untergebracht, Männer und Frauen getrennt. Familien bekämen „ein gemeinsames Zimmer ohne fremde Personen“. Eine Einzelbelegung auf Wunsch sei allerdings nicht möglich, da die Unterkunft „ein Notbehelf zur Vermeidung von Obdachlosigkeit ist“. Es stehe aber jedem frei, sich selbst auf dem freien Wohnungsmarkt umzusehen. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass es Meinungsverschiedenheiten gibt, wenn sich sechs oder sieben Personen ein Zimmer teilen“, so Trösch. Bei Problemen wie lauter Musik müssten die Bewohner „auch selbst Kompromisse suchen“. Die Gemeinde könne nur Vermittler sein, erwarte aber gegenseitige Rücksichtnahme. Über die Matratzen habe es bisher keine Beschwerden gegeben. Keiner müsse die des Vorgängers nutzen, sondern bekomme eine neue – ein einfaches Modell, aber nicht das billigste. Die Bewohner wüssten, dass sie sich bei Problemen „direkt und nicht erst nach ein paar Wochen“ melden sollen. Dass Bewohner im Waschraum geschlafen hätten, sei der Gemeinde nicht bekannt. Einen „24-Stunden-Dienst“ durch Mitarbeiter kann es laut Trösch nie geben, aber die Mitarbeiter seien per Handy erreichbar und sorgten „umgehend für Gespräche in höflichem Ton“. Sanitäranlagen würden regelmäßig durch eine Fachfirma gereinigt. Generell seien „auch die Bewohner für die Sauberkeit mitverantwortlich“. Die Zimmer seien so abgesichert, dass es bei ordnungsgemäßem Gebrauch keine Probleme mit dem Strom gebe. Wer gegen das Verbot Kühlschränke oder Kochplatten anschließe, riskiere, „dass Sicherungen rausfliegen“. Dann müsse erneut ein Mitarbeiter geschickt werden. „Und reagieren können wir nur, wenn wir auch informiert werden.“

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