Maikammer Zwei Märkte beleben das Zentrum

Bunte Vielfalt: Blick in den Kunsthandwerkermarkt im Bürgerhaus.
Bunte Vielfalt: Blick in den Kunsthandwerkermarkt im Bürgerhaus.

Der deutsch-französische Bauernmarkt im Zentrum und der Kunsthandwerkermarkt im Bürgerhaus sorgten am Wochenende für Leben in Maikammer. Besonders das vielfältige Angebot des Bauernmarkts lockte Besucher an. Doch nicht alle Aussteller waren zufrieden.

„Gehen wir noch zu der Ausstellung?“: Diese Frage ist am Sonntag beim Bummel über den deutsch-französischen Bauernmarkt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen im Zentrum von Maikammer öfter zu hören. Die „Ausstellung“, das ist der Kunsthandwerkermarkt, der seit Jahren im Bürgerhaus stattfindet und der bereits am Samstag geöffnet war.

Auch Jan und Simone Thiel, Ralf Müller und Inka Müller-Röber wollen noch zum Kunsthandwerkermarkt, doch zuerst einmal stärken sie sich am Frantzplatz mit einem Bier aus Winnweiler. Die beiden Paare aus dem Westerwald sind zu einem verlängerten Wochenende mit Kastanien und Wein in der Pfalz. „Das Bier ist der Ausgleich“, sagt Ralf Müller. Bauern- und Kunsthandwerkermarkt sei eine schöne Kombination. Das Angebot auf dem Bauernmarkt sei sehr vielfältig, loben die beiden Paare. „Unser Bier ist für die Besucher der erste Durstlöscher, das kann man auch schon vormittags trinken“, sagt Martin Leister von der Kleinbrauerei Schnorres aus Winnweiler.

Wein und Bier schon vormittags

Saarländer können anscheinend vormittags auch schon Wein trinken. „Wir trinken hier gemütlich etwas“, sagt eine Gruppe aus Habach am Weinstand „Hambacher Freiheit“ von Ludwik Adamé Haass. Die Gruppe hat eine Bustour gebucht, erst Maikammer und dann Bauernmarkt in Herxheim. Auch den Saarländern gefällt das Angebot beim deutsch-französischen Bauernmarkt.

Viel zu entdecken gab es beim deutsch-französischen Bauernmarkt.
Viel zu entdecken gab es beim deutsch-französischen Bauernmarkt.

Die Resonanz sei gut, sagt Haass. Es kämen Weinkenner, die an seinen besonderen Weinen interessiert sind, und auch Touristen, die gern die Präsentationskartons „Hambacher Freiheit“ kaufen würden. Nicht ganz so zufrieden ist dagegen Sonja Ebert, die Salami aus dem Elsass in verschiedenen Varianten und Wildbratwurst anbietet. Man merke, dass Ferien sind, sagt Ebert.

Salami ist nur ein Teil des Angebots aus dem Elsass, auch Käse, Marmeladen, Patisserie und Brot gehören unter anderem dazu. „Es ist viel los, wir haben extra viel mitgebracht“, sagt Claude Walter, der Baguette, Gugelhopf und Eclaires anbietet.

Bratwurst gibt es nicht nur mit Wildfleisch, sondern auch mit Pferde-, Schwein- und Lammfleisch. Die Familie Bühner aus Kandel bietet am Marktplatz neben Lammbratwurst auch Lammspieße an. Außerdem liegt in einem Verkaufswagen eine große Auswahl an Wurst und Fleisch von Lamm und Schaf. „Es ist heute viel los“, sagt Pia Zubinski, die an einem Spinnrad Schafwolle spinnt. Einige Kunden, die im vergangenen Jahr an dem Stand eingekauft haben, hätten eigens vorbestellt.

Bauernmarkt ohne Gedränge

Ein prachtvolles Bild bietet die Präsentation des Blumenhauses Kiefer, zu sehen sind unter anderem Schnittblumen, Topfpflanzen aller Art, Herbstgestecke. „Der Renner heute ist die Neuheit Saxifraga, eine winterharte Topfpflanze“, berichtet Joachim Kiefer. Es werde zwar nicht so viel gekauft wie beim Gartenmarkt, doch er sei zufrieden, sagt Kiefer.

Gemütlich sitzen Gäste auf Stühlen am Ausschank des Weinguts Schneider-Beiwinkel an der Ecke Frantzplatz und Marktstraße, trinken Wein und beobachten das Treiben. Da gibt es einiges zu sehen, es ist zwar kein Gedränge, wie das manchmal bei Bauernmärkten der Fall ist, doch immer Betrieb. So auch am Stand der Familie Schneider, an dem ein Räucherofen vor sich hin dampft. Forellen werden hier geräuchert, die dann verkauft werden. Auch frische Forellen, einige andere Fische und Fischbrötchen gibt es.

Neben kulinarischen Spezialitäten werden beim Bauernmarkt auch handwerkliche Arbeiten wie geflochtene Körbe, handgeschöpfte Seifen und Gestricktes angeboten. „Ich habe kein Geld dabei“, beteuert ein Hambacher, dessen Frau gerade einen schönen Schal anprobiert.

Eindrucksvoll: Josef Willerich aus St. Martin erklärt seine Kunstwerke aus Holz.
Eindrucksvoll: Josef Willerich aus St. Martin erklärt seine Kunstwerke aus Holz.

Handarbeiten bietet Annemarie Feig im Bürgerhaus an. „Die Resonanz ist gut“, am Sonntag sei mehr los als am Samstag, berichtet sie. Das bestätigt Birgit Ziller, die handbemaltes Porzellan offeriert. „Es ist gut besucht, es wird geschaut, viel gefragt, auch gekauft“, sagt Sonja Struck aus Mannheim. Ihre kalligraphischen Arbeiten würden oft bewundert. „Es ist durchschnittlich“, sagt Christine Mehlis, die Karten, Anhänger und Anderes mit Encaustic-Malerei präsentiert.

„Heute sind zwar mehr Leute da als gestern, aber gestern kamen die Besucher gezielt zum Kunsthandwerkermarkt, heute schauen viele nur“, sagt Anita Mandel, an deren Stand handgenähte Taschen und Geldbeutel liegen. Nicht zufrieden ist Alexandra Lutz, die Dot Painting – das ist eine traditionelle Kunst der Aborigines – offeriert und vorführt. Dabei werden Steine schwarz grundiert und dann bunt bemalt. Es werde kaum etwas gekauft, sagt Lutz.

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