Mannheim AfD-Kandidat mit Messer attackiert – Tatverdächtiger offenbar psychisch krank

Tatort in Mannheim-Rheinau: In der Nähe des dortigen Marktplatzes überraschte das spätere Opfer drei Männer beim Beschädigen von
Tatort in Mannheim-Rheinau: In der Nähe des dortigen Marktplatzes überraschte das spätere Opfer drei Männer beim Beschädigen von Wahlplakaten.

(aktualisiert 11.55 Uhr) In Mannheim ist ein AfD-Kandidat für die Kommunalwahl mit einem Messer am Ohr und Bauch verletzt worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Sicherheitskreisen. Der Täter wurde demnach festgenommen. Der Vorfall ereignete sich am späten Dienstagabend um 22.45 Uhr. Die Polizei Mannheim hat den Vorfall am späten Mittwochvormittag bestätigt. Bei dem 25-jährigen Verdächtigen hätten sich bei der Festnahme deutliche Hinweise auf eine psychische Erkrankung ergeben, so die Polizei weiter. Daher sei er in eine Fachklinik eingeliefert worden. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand liegen offenbar keine konkreten Hinweise vor, dass der Tatverdächtige bei dem Angriff erkannt hat, dass es sich bei dem Opfer um einen AfD-Politiker handelt.

Bei dem Kommunalpolitiker handelt es sich nach Angaben des AfD-Kreisverbands um den 62-jährigen Heinrich Koch aus Mannheim-Rheinau. Den weiteren Angaben zufolge soll sich der Vorfall in der Nähe des dortigen Marktplatzes ereignet haben. Der AfD-Kandidat für den Gemeinderat hatte demnach mehrere Plakatabreißer auf frischer Tat ertappt. Als er eine der Personen gestellt habe, sei er von dieser angegriffen und mit einem Messer verletzt worden, hieß es. Nach Angaben der AfD waren insgesamt drei Personen beteiligt, zwei konnten flüchten.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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Auf einem Video, das der dpa von der AfD weitergegeben wurde und das offenbar vom verletzten AfD-Kandidaten selbst gefilmt wurde, ist zu sehen, wie der Filmer einem jüngeren Mann über den Marktplatz hinterherläuft und schreit „Stopp! Bleiben Sie stehen!“. Der jüngere Mann trägt mehrere AfD-Wahlplakate unter dem Arm und hat mutmaßlich ein Teppichmesser in der Hand. „Sofort hinlegen!“, ruft der Filmende. Dann entsteht ein Handgemenge. Zu sehen ist, wie der Mann mit dem Messer ausholt, die restlichen Bilder sind verwackelt.

Der AfD-Politiker befinde sich noch im Krankenhaus, habe aber nur Schnittverletzungen davongetragen, teilte der AfD-Landesverband mit. Wie Rüdiger Ernst, Sprecher des Mannheimer AfD-Kreisverbands, auf RHEINPFALZ-Anfrage mitteilte, wurde sein Parteikollege im Klinikum am Kopf genäht. Zudem soll er eine Schnittverletzung am Bauch davongetragen haben. Koch werde voraussichtlich noch heute das Krankenhaus wieder verlassen. Die Partei spricht von einer Attacke von Linksextremisten - die Angaben konnten offiziell noch nicht bestätigt werden. „Wir sind erschrocken und bestürzt“, sagte der AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier. „Wer seine politische Meinung mit Gewalt – ganz gleich ob gegen Sachen oder gar gegen Menschen – untermauern muss, der hat ungeachtet seiner politischen Positionierung den Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung endgültig verlassen und verdient es, mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft zu werden“, sagt der Ludwigshafener AfD-Kreisvorsitzende Johannes Thiedig in einer ersten Reaktion.

In den vergangenen Wochen hatten zahlreiche Angriffe auf Politikerinnen und Politiker für Aufsehen gesorgt. Unter anderem wurde in Dresden der SPD-Wahlkämpfer Matthias Ecke krankenhausreif geschlagen.

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