Pfalz-Ticker Awo: Menschen mit Behinderung besser einbeziehen

So manche Krisen-Maßnahme macht Menschen mit Behinderungen das Leben unnötig schwer.
So manche Krisen-Maßnahme macht Menschen mit Behinderungen das Leben unnötig schwer.

Menschen mit Behinderung bei der Corona-Krisenbewältigung besser mit einzubeziehen, das fordert Holger Scharff. Er ist Stadtkreisvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (Awo). „Es gibt immer noch zu viele Bereiche, bei denen die Probleme und die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen nicht berücksichtigt werden“, sagt Scharff. Schon vor der Corona-Pandemie seien Behinderte „meilenweit von einem gleichberechtigten Zugang zu Bildungs-, Gesundheits- und Teilhabeleistungen entfernt“ gewesen. Durch die Pandemie seien die Ungleichheiten und Benachteiligungen noch sichtbarer geworden, ergänzt Scharff.

Plexiglaswände als Hindernis

Bei der Maskenpflicht seien die Bedürfnisse von gehörlosen und schwerhörigen Menschen sowie die von Rollstuhlfahrern und Blinden nicht mitgedacht worden. Als Beispiel nennt Scharff Plexiglaswände an Kassen. Vielen Kindern mit Behinderung werde die Teilhabe an Bildung verwehrt, Hilfe beim Homeschooling fehle. Die AWO fordert, dass Menschen mit Behinderungen bei der Krisenbewältigung von Anfang an einbezogen werden, etwa über Behindertenbeauftragte oder -beiräte.

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