Politik Gemäßigter Flügel geht: Spaltung der AfD im Saarland

Markus Loew
Markus Loew

Der Anführer der Opposition innerhalb der AfD Saarland verlässt die Partei und gründet eine neue Vereinigung. Ob das die Spaltung der AfD Saarland bedeutet, werden die nächsten Wochen zeigen. Markus Loew, bisher Vorsitzender der AfD im Saarpfalzkreis, teilte in jedenfalls jetzt mit, dass er aus der AfD ausgetreten sei, und im Homburger Stadtrat mit vier anderen die zuvor neunköpfige AfD-Fraktion verlassen und die neue Fraktion „Bündnis für Homburg“ gegründet habe. Loew führte bisher auch die AfD-Fraktion im Kreistag Saarpfalz an. Er legt dieses Amt nun nieder und tritt aus der AfD-Kreistagsfraktion aus, um zunächst als fraktionsloser Abgeordneter in dem Gremium zu bleiben. Loew gehörte einst dem Landesvorstand der AfD Saarland an und galt als Vertreter gemäßigter Positionen. Er rebellierte gegen den Kurs des Landesvorsitzenden Carsten Becker, der die AfD weit nach rechtsaußen führt und offen für die Ausweisung von Ausländern eintritt, auch wenn sie schon lange in Deutschland leben. Loew verdient seinen Lebensunterhalt als Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Christian Wirth aus Neunkirchen /Saar, der bei der Bundestagswahl 2025 wieder für die AfD nach Berlin will. Wirth hat Loew bereits gekündigt, fristgemäß zum 30. November. Loew will künftig als Informatiker arbeiten. Zur RHEINPFALZ sagte er, sein Ziel sei es nicht, die AfD Saarland zu spalten, aber es könne durchaus sein, dass sich ihm viele anschlössen. Im Saarpfalz-Kreis gebe es schon zahlreiche Austritte. Loew zufolge führt die Abspaltung auch dazu, dass das neue Bündnis nun in drei von vier Homburger Ortsräten vertreten ist. Im Ortsrat Homburg Mitte wechsle die bisherige AfD-Fraktion komplett zum „Bündnis für Homburg“.

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