Schleswig-Holstein Messerattacke in Zug: Zwei Tote und mehrere Verletzte – Bahnverkehr läuft wieder an
[Aktualisiert 21.20 Uhr] Bei einer Messerattacke in einem Regionalexpress hat ein 33-Jähriger am Mittwoch in Schleswig-Holstein zwei Menschen getötet und sieben weitere teils schwer verletzt. Nach Angaben der Polizei in Itzehoe wurde der Mann, bei dem es sich um einen staatenlosen Palästinenser handelt, nach der Tat im Bahnhof von Brokstedt gefasst. Die Hintergründe des Verbrechens waren demnach zunächst noch offen.
Der Mann sei kurz vor 15 Uhr vor der Ankunft im Bahnhof Brokstedt mit einem Messer auf Reisende losgegangen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Mittwoch. Dabei seien nach ersten Erkenntnissen sieben Menschen verletzt worden. Polizisten hätten den Mann kurz darauf in Brokstedt festgenommen. Der Bahnhof wurde für die polizeilichen Maßnahmen gesperrt.
Etwa 70 Zeugen befragt
Zum Zeitpunkt der tödlichen Messerattacke in einer Regionalbahn in Schleswig-Holstein sind rund 120 Menschen in dem Zug gewesen. Das sagte eine Sprecherin der Polizei in Itzehoe am Mittwochabend. „Das muss ein sehr großes Chaos gewesen sein.“ Nach dem Angriff wurden etwa 70 Zeugen von der Polizei befragt und betreut. Wie ein dpa-Reporter am Abend berichtete, wurde der Zug Stunden nach der Tat vom Bahnhof in Brokstedt weggefahren.
Nach Angaben eines Polizeisprechers war das Motiv des blutigen Angriffs in dem Regionalexpress noch vollkommen unklar. Es werde in alle Richtungen ermittelt, auch zu einem etwaigen extremistischen Hintergrund oder einer möglichen psychischen Erkrankung des Angreifers. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sicherte in einer ersten Reaktion zu, dass die Motive der Tat nun „so zügig wie möglich aufgeklärt“ würden.
Fast sechs Stunden nach der Tat ist der normale Verkehr auf der Strecke am Abend langsam wieder angelaufen. Die Polizei habe den Bahnhof in Brokstedt kurz nach 20.30 Uhr wieder freigegeben, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn.