Landau Nach Bedrohung: Rathaus bekommt neue Zugangsregelung
Nach der Bedrohungslage im Landauer Rathaus wird die Stadtverwaltung nicht rasch wieder zum Zustand eines offenen Hauses zurückkehren. Das hat Oberbürgermeister Dominik Geißler am Montag der RHEINPFALZ gesagt, nachdem sich am Morgen der Stadtvorstand mit der Situation befasst hatte. Derzeit regelt ein Sicherheitsdienst den Zugang, ohne Termin gibt es keinen Einlass. Nach Angaben Geißlers war die Bedrohung durch einen 25-Jährigen bereits die zweite innerhalb eines halben Jahres, und sie war offenbar sehr massiv. Der Mann, der schon Hausverbot hatte, habe mehrere Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter bedroht – auch ihn selbst und eine Mitarbeiterin, mit der er im Haus unterwegs war. Geißler schildert, dass der Mann ihnen bis in sein Büro folgen und Geißler zu einem Telefonat drängen wollte, um einen gefühlten Missstand abzustellen. Doch die beteiligte Fachabteilung habe gar nicht anders gekonnt als gegen den Mann zu entscheiden. Dieser war kurzfristig in eine Klinik eingewiesen, aber rasch wieder entlassen worden.
„Die Verwaltung war jahrzehntelang offen und sehr bürgernah“, so der Oberbürgermeister. Doch inzwischen mehrten sich Vorfälle, wo Besucher unerlaubt bis in Dienstzimmer vordringen. Besonders betroffen seien das Bürgerbüro, das Ordnungs-, das Jugend- und das Sozialamt, aber auch andere Abteilungen seien davor nicht gefeit, und ein Teil der Bürger akzeptiere Verwaltungshandeln nicht mehr und trete immer aggressiver auf. „Ich will aus dem Rathaus kein Fort Knox machen und nicht dauerhaft den gesamten Publikumsverkehr unterbinden“, betont der OB, aber er müsse auch die Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter schützen. Daher soll nun ein Sicherheitskonzept erstellt und eine Zugangslösung erarbeitet werden. „Das wird Geld kosten“, so Geißler. Vermutlich würden bauliche Änderungen nötig.