Rheinebene Tigermücke hat sich explosionsartig vermehrt

Eine Tigermücke.
Eine Tigermücke.

Die Ruhe ist trügerisch. Die Bekämpfung der Überschwemmungsmücken stellte die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) im vergangenen Jahr vor keine großen Probleme. Dennoch steht die Kabs vor einer riesigen Herausforderung.

Durch die extreme Trockenheit im Sommer 2022 haben sich die Überschwemmungsmücken in den Bruch- und Auwäldern kaum vermehren können. Rund 13.500 Stunden waren die Mitarbeiter im Einsatz, nur ein Drittel so lang wie im Vorjahr. Auch die Hubschrauber waren nur an elf Tagen in der Luft.

Der Asiatischen Tigermücke, die sich seit einigen Jahren in der Region zu verbreiten beginnt, konnte die Dürre allerdings nichts anhaben. Die Mückenart hat sich explosionsartig vermehrt, sagte der Wissenschaftliche Direktor der Kabs, Dirk Reichle, auf der Mitgliederversammlung in Rastatt am Mittwoch. Die Anzahl der von Populationen betroffenen Kabs-Gemeinden habe sich binnen eines Jahres von sieben auf 16 mehr als verdoppelt. Hinzu kommen demnach Nachweise in weiteren fünf Kommunen: Aktuell seien 21 Gemeinden betroffen. Im besten Fall sind diese Mücken nur lästig, sie können aber auch gefährliche Erkrankungen übertragen.

Sollten der Kabs heiße, aber regenreiche Jahre bevorstehen, würde sie ohne langfristige Aufstockung des Personals Tigermücken nicht mehr in allen Mitgliedsgemeinden regelmäßig bekämpfen können. Doch es gibt auch Positives für die Mitgliedsgemeinden: Die Umlage, die sie für die Bekämpfung zahlen müssen, wird für dieses Jahr nicht erhöht.

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