Ukraine-Flüchtlinge Viele wollen in Deutschland bleiben
Mehr als jeder dritte Kriegsflüchtling aus der Ukraine möchte entweder für immer oder zumindest für mehrere Jahre in Deutschland bleiben. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurden. Von den mehr als 11.000 Ukrainerinnen und Ukrainern, die daran teilgenommen haben, äußerten 26 Prozent die Absicht, für immer in Deutschland leben zu wollen. Elf Prozent der Kriegsflüchtlinge wollen demnach mehrere Jahre bleiben.
Rund ein Drittel der Geflüchteten will Deutschland nach einem Ende des Krieges, den Russland am 24. Februar begonnen hatte, wieder verlassen. Lediglich zwei Prozent der Ukraine-Flüchtlinge planen, innerhalb eines Jahres wieder auszureisen.
Von den Geflüchteten im erwerbsfähigen Alter hatten zum Zeitpunkt der Befragung, zwischen August und Oktober, 17 Prozent einen Job. Die meisten von ihnen – 71 Prozent – gingen laut Studie einer Tätigkeit nach, die einen Hochschul- oder Berufsabschluss voraussetzt. „Wir bewerten diesen Anteil als relativ hoch“, auch im Vergleich zu früheren Erfahrungen mit anderen Flüchtlingsgruppen, sagte Herbert Brücker vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Mit steigender Sprachkompetenz werde sich der Anteil der Erwerbstätigen voraussichtlich deutlich erhöhen, prognostizierte er – zumal die überwiegende Mehrheit nach eigener Aussage eine berufliche Tätigkeit anstrebe. Lediglich fünf Prozent der Ukraine-Flüchtlinge gaben bei der Befragung an, über gute Deutschkenntnisse zu verfügen. Die Hälfte der Ukrainerinnen und Ukrainer besuchte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Deutschkurs.