Pirmasens 1,1 Millionen Euro veruntreut: Frühere VR-Bank-Kassierer fechten Urteil erneut an

Knapp 20 Jahre sollen die Kassierer Geld veruntreut haben.
Knapp 20 Jahre sollen die Kassierer Geld veruntreut haben.

Die gerichtliche Auseinandersetzung um die bei der VR-Bank Südwestpfalz veruntreuten 1,1 Millionen Euro ist auch nach mehr als drei Jahren noch nicht zu Ende: Die beiden Angeklagten fechten erneut das Urteil an.

Wie das Zweibrücker Landgericht auf Nachfrage mitteilt, wird sich nun das Pfälzische Oberlandesgericht in Zweibrücken der Sache annehmen und über die Zulassung der Revision entscheiden, die noch seitens der Anwälte begründet werden muss. Revision bedeutet, dass das Urteil des Zweibrücker Landgerichts auf Rechtsfehler überprüft wird. Dort waren die beiden früheren Kassierer in den vergangenen Wochen jeweils zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. In erster Instanz, vorm Pirmasenser Amtsgericht, waren die Männer im Oktober 2020 zu jeweils drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Auch dagegen hatte sich die Verteidigung gewehrt.

Tat eingeräumt, Motiv nach wie vor unklar

Die beiden Männer, inzwischen 72 und 74 Jahre alt, haben mittlerweile zugegeben, als Kassierer die damals noch eigenständige VR-Bank Pirmasens um Geld gebracht zu haben. Sie wollen einem Geldtransporterfahrer mehrfach Bargeldbeträge gegeben haben − das genaue Motiv ist auch nach mehr als drei Jahren, die der Fall nun schon die Gerichte beschäftigt, unklar. Zudem sprechen die beiden Angeklagten und auch besagter Mann von wesentlich geringeren Beträgen.

Die über knapp 20 Jahre gemeinschaftlich begangene und verschleierte Unterschlagung war bekannt geworden, nachdem der letzte der beiden Männer in Ruhestand ging. Am Tag seiner Verabschiedung hatte er das Fehlen von rund 1,14 Millionen Euro gebeichtet.

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