Pirmasens/Südwestpfalz 1,1 Millionen veruntreut: Noch keine Entscheidung über Urteil gegen zwei Kassierer

Die Veruntreuung bei der heutigen VR-Bank Südwestpfalz beschäftigt seit mehr als drei Jahren die Gerichte.
Die Veruntreuung bei der heutigen VR-Bank Südwestpfalz beschäftigt seit mehr als drei Jahren die Gerichte.

Am Pfälzischen Oberlandesgericht in Zweibrücken ist noch keine Entscheidung absehbar, ob und wann es mit dem Prozess gegen zwei frühere Kassierer der heutigen VR-Bank Südwestpfalz weitergeht.

Wie mehrfach berichtet, waren die beiden Männer zuletzt vom Zweibrücker Landgericht zu jeweils drei Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt worden, sind jedoch erneut juristisch gegen das Urteil vorgegangen. Über die Revision entscheidet nun das Oberlandesgericht. Diese Entscheidung kann jedoch aufgrund diverser Fristen noch Monate dauern, wie die RHEINPFALZ auf Nachfrage erfuhr. Einstweilen ist das Duo frei.

Die Männer, beide über 70 Jahre alt, haben vor Gericht zugegeben, gemeinsam Geld veruntreut zu haben. Das soll über einen Zeitraum von rund 20 Jahren geschehen sein, größtenteils bei der damals noch eigenständigen VR-Bank Pirmasens. In erster Instanz, vorm Pirmasenser Amtsgericht, waren die Männer im Oktober 2020 zu jeweils drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Dagegen hatte sich die Verteidigung gewehrt, ebenso gegen die Verurteilung durch das Zweibrücker Landgericht im vergangenen Herbst.

Am Tag der Verabschiedung in den Ruhestand gebeichtet

Die über knapp 20 Jahre gemeinschaftlich begangene und verschleierte Unterschlagung war bekannt geworden, nachdem der letzte der beiden Männer bei der heutigen VR-Bank Südwestpfalz 2018 in Ruhestand ging. Am Tag seiner Verabschiedung hatte er das Fehlen von rund 1,14 Millionen Euro gebeichtet. Die Männer erklärten, sie hätten einem Geldtransporterfahrer mehrfach Bargeldbeträge gegeben − das genaue Motiv ist auch nach mehr als drei Jahren, die der Fall nun schon die Gerichte beschäftigt, unklar. Zudem sprechen die beiden Angeklagten und auch besagter Mann von wesentlich geringeren Beträgen.

Ihr früherer Arbeitgeber war vor Gericht gegen die beiden Männer bereits erfolgreich. Die Bank hatte das Duo in einem Zivilprozess auf Schadenersatz verklagt und recht bekommen; sie müssen die 1,1 Millionen Euro zurückzahlen.

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