Pirmasens 117 Aussteller: Berufsinformationsbörse will Licht in den Ausbildungsdschungel bringen

Rund 3500 Schülerinnen und Schüler besuchten am Freitag die Berufsinformationsbörse in der Pirmasenser Messehalle.
Rund 3500 Schülerinnen und Schüler besuchten am Freitag die Berufsinformationsbörse in der Pirmasenser Messehalle.

Viele Jugendliche in der Region stehen kurz vor ihrem Schulabschluss. Doch was dann? Möglichkeiten, wie es nach der Schule weitergehen könnte, zeigte die Berufsinformationsbörse in der Pirmasenser Messehalle auf. Dort berichteten nicht nur erfahrene Firmenchefs von den Ausbildungsberufen.

Rund 3500 Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen der Region haben am Freitag die Berufsinformationsbörse (BIB) besucht. Die Veranstaltung hat sich zum Ziel gesetzt, Licht in den Ausbildungsdschungel zu bringen und in der Region ansässigen Unternehmen die Chance zu bieten, ihre Betriebe vorzustellen. 117 Aussteller waren dem Aufruf gefolgt; sie präsentierten ihr Angebot, das von der klassischen, dreijährigen Berufsausbildung bis hin zu verschiedenen Hochschulstudiengängen reichte. Laut Stefan Lelle vom BIB-Organisationsteam hatten sich 3200 Schülerinnen und Schüler mit ihren betreuenden Lehrern für die Veranstaltung angemeldet – in die Messehalle waren am Freitag jedoch weit mehr gekommen.

Am Stand des IT-Beratungsunternehmens Nagarro informierten Ellen Padilla und ihr Team über den Beruf des Fachinformatikers. Rund 1000 Menschen sind in dem Unternehmen beschäftigt, das Standorte in Pirmasens und Leverkusen unterhält. „Wir stellen im Jahr bis zu zehn Azubis ein und sind das dritte Mal in Folge Teilnehmer der BIB. Unser Stand ist durchweg gut besucht, die Jugendlichen heute sind ja auch im digitalen Zeitalter aufgewachsen“, sagte Padilla.

Azubis berichten

Zu den Dauergästen der BIB gehört einer der größten Arbeitgeber der Region: das Städtische Krankenhaus Pirmasens. An dessen Stand berichtete Auszubildende Celine Matheis über ihre Erfahrungen als angehende Pflegefachfrau. „Nach meinem Abitur habe ich zunächst ein Lehramtsstudium begonnen, aber schnell gemerkt, dass das für mich nichts ist. Jetzt habe ich schon zwei Jahre meiner Ausbildung zur Pflegefachfrau hinter mir und bin nach wie vor begeistert. Für mich stehen als Nächstes verschiedene Prüfungen an“, schilderte die junge Frau. Im Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses Pirmasens werden 120 Ausbildungsplätze als Pflegefachfrau/Pflegefachmann angeboten. Beginn der Ausbildung ist wahlweise am 1. April oder 1. Oktober. Matheis riet potenziellen Bewerbern, stets motiviert zu bleiben und Teamfähigkeit mitzubringen.

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Großer Andrang herrschte auch am Stand der Orthopädie-Schuh-Technik Kölsch aus Pirmasens. Orthopädie-Schuhmacher Yannick Weiss informierte über seinen Beruf, bei dem es viele Vorurteile auszuräumen gilt. „Viele denken, wir würden nur Einlagen für Schuhe machen, aber unser Beruf ist vielfältiger. Es geht vor allem um handwerkliches Geschick, um Leisten und Bandagen und 3D-Technik“, sagte er. In dem recht kleinen Betrieb arbeiten laut Weiss derzeit 14 Mitarbeiter, unter anderem auch als Sanitätshausfachverkäufer. Zuletzt seien fünf Orthopädie-Schuhmacher ausgebildet worden.

Mit Arbeitgebern vernetzen

60 Mitarbeiter stark ist die Firma Gross-Funk aus Schopp. Dort werden laut Alexander Weber Funkfernsteuerungen für den sicherheitsrelevanten Einsatz bei Kranen, Maschinen und anderweitigen drahtlosen Systemen hergestellt. „Wir waren schon häufiger Aussteller bei der BIB und sind jedes Mal zufrieden. Viele unserer Mitarbeiter kommen aus der Südwestpfalz, zwei von ihnen aus der Pirmasenser Kernstadt. Heute informieren wir über die Berufsfelder Informationselektroniker und Büromanager“, erklärte Weber.

Dass es bei der BIB 2024 so viele Aussteller gibt, findet der Schüler Sandro Geßner super, wie er sagte. Er sei 18 Jahre alt und wolle einen handwerklichen Beruf erlernen. Deshalb besuche er die Fachoberschule, die an der Landgraf-Ludwig-Realschule plus angesiedelt ist. „Ich habe derzeit mehrere Bewerbungen am Laufen, weiß aber von einem Betrieb sicher, dass er mich nehmen würde. Dort habe ich ein längeres Praktikum gemacht und mich dabei gut angestellt“, so Geßner.

Christian Beckmann ist Lehrer an der IGS Thaleischweiler-Fröschen und mit den Abschlussklassen der Schule zu Besuch bei der BIB. „Ich habe heute Neunt- und Zehntklässler mitgebracht sowie die Oberstufenschüler. Viele wissen, was sie nach der Schule machen, andere brauchen noch etwas Zeit zur Orientierung. Für uns als Schule ist die BIB eine super Gelegenheit, uns mit den Arbeitgebern in der Region zu vernetzen. Deshalb melden wir uns auch jedes Jahr als Besucher an.“

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