Pirmasens 2000 Euro gesammelt: BBS-Schüler engagiert sich für krebskranken Jungen
Johannes ist 13 Jahre alt und wohnt mit seinen Eltern und seinen vier Brüdern in der Gemeinde Mommenheim (Landkreis Mainz-Bingen). Seit fünf Jahren kämpft der Junge gegen ein sogenanntes Hochrisiko-Neuroblastom im vierten Stadium. Dieser bösartige Tumor verteilt sich über das Nervensystem in seinem Körper. Nach etlichen Chemotherapien, Bestrahlungen, Operationen, Radioaktivtherapien, einer Stammzellentransplantation und einer Antikörpertherapie gilt der Junge seit November 2022 nun aber als Palliativpatient. Alle bis dahin bekannten Behandlungsmöglichkeiten zur Heilung wurden ausgeschöpft.
Ein neuartiger Therapieansatz schenkt Johannes’ Familie jetzt neue Hoffnung. Die sogenannte CAR-T-Zell-Therapie ist eine moderne Krebsbehandlung, die bisher vor allem für andere Krebsformen eingesetzt wird. Die Behandlung eines Neuroblastoms mit dieser Therapieform wird seit einiger Zeit in Rom erprobt und ist sehr teuer. Hierfür braucht Johannes’ Familie nach eigenen Angaben 600.000 Euro an Spenden.
„Da kamen einfach Gefühle hoch“
Johannes’ Schicksal hat den Abiturienten Lucca Woll aus persönlichen Gründen berührt. „Im Alter von zwei und im Alter von fünf Jahren war ich selbst an einem Neuroblastom erkrankt. Ich und meine Eltern wissen, was Johannes und seine Familie gerade durchmachen müssen. Deshalb habe ich mich nach Rücksprache mit unserer Schulleitung dazu entschieden, an meiner Schule Geld zu sammeln. Bei mir sind da einfach Gefühle hochgekommen“, erklärt Woll.
Auf Johannes aufmerksam wurde er durch Flyer, die im Wasgau-Markt in der Bitscher Straße auslagen. „Johannes’ Vater arbeitet bei der Wasgau in Mommenheim, deshalb stehen auch hier in Pirmasens Spendenkässchen in den Märkten. Mein Vater hat Kontakt zur Familie aufgenommen und telefoniert hin und wieder mit Johannes’ Mutter. Sie sagt, dass es derzeit nicht gut für ihn aussieht“, erklärt der Abiturient.
Schülerfirma der BBS steuert 500 Euro bei
Bei der Spendenaktion zur Seite steht Woll neben Studiendirektorin Katja Klein auch sein Freund Michael Boßlet, der mit ihm durch die Klassen gegangen ist, dort von Johannes’ Schicksal berichtet und Geld von Schülern und Lehrern gesammelt hat. 1500 Euro sind dabei zusammengekommen, die um 500 Euro von der Schülerfirma der BBS aufgestockt wurden. „Dass wir mit unserer Aktion so viel Geld sammeln können und die Spendenbereitschaft so groß ist, hätten wir nicht erwartet. Demnächst werden wir das Geld über das Konto des Fördervereins unserer Schule an die Familie überweisen“, kündigt Woll an, der auch Schülersprecher an der BBS ist.
Info
Wer ebenfalls für den an Krebs erkrankten Johannes spenden möchte, kann dies über ein eigens eingerichtetes Spendenkonto tun, Iban DE09 5509 1200 2263 2581 02.