Pirmasens Auseinandergenommen

«LUDWIGSHAFEN.»Auf verlorenem Posten stand der SV Herschberg am Samstag im Fußball-Verbandsligaspiel beim FC Arminia Ludwigshafen. Der Tabellenletzte verlor mit 0:9 (0:3) beim neuen Tabellenersten.

„Die Arminia hat ganz andere Ziele. Wir wollen uns ordentlich präsentieren“, sagte SVH-Trainer Peter Rinner vor dem Spiel. Doch es wurde früh klar, dass Herschberg keine Chance haben würde. Allerdings wurde die Niederlage mit einem von Maximilian Strütt verursachten Handelfmeter eingeleitet, dessen Berechtigung Rinner anzweifelte. „Den muss man nicht geben“, sagte der Coach und plädierte nachvollziehbar auf „angeschossen“. Doch einen Einfluss auf den Spielverlauf hatte der Strafstoß nicht. Die Arminia besaß deutliche Vorteile in der Geschwindigkeit, war auch gedanklich oft einen Schritt schneller. Ein Beispiel dafür war das 2:0, das Rik Hiemeleers mit einer Flanke einleitete. Während der erst 18-jährige Jan Steinbach in der Mitte auf den Ball wartete, löste sich Routinier Tim Amberger aus seinem Rücken und traf zum 2:0 (28.). Auch das dritte Tor entsprang einer Hereingabe, dieses Mal von links. Torwart Mirko Bitzer, dem die Sicht versperrt war, konnte die Kugel nur abklatschen, und Fabian Herchenhan schob den Ball aus drei Metern über die Linie (30.). „Die Qualität der Arminia hat sich immer mehr durchgesetzt“, räumte Rinner ein. Die Gastgeber kombinierten phasenweise sehenswert; nach einer halben Stunde standen schon sieben gute Chancen zu Buche. Herschberg hatte nur wenige Offensivaktionen, aber auch Pech, dass Jan Böhr mit einem Gewaltschuss nur die Latte traf (38.). Der 27-jährige Kapitän war der beste Herschberger, stand mit seiner Aggressivität allerdings allein auf weiter Flur. „Das war viel zu wenig. Wir haben gewusst, was kommt, aber nicht genug dagegengehalten und waren zu hektisch“, kritisierte Böhr, der giftig und einsatzfreudig auftrat und keinem Zweikampf aus dem Weg ging. Er strich jedoch auch die Stärke der Arminia heraus: „Wenn die ins Rollen kommen, hält sie keiner auf. Das ist eine Oberligamannschaft.“ Im zweiten Abschnitt wurden die Gäste nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen. „Vor der Pause haben wir noch einigermaßen mitgehalten, aber danach haben wir uns hängen lassen“, konstatierte Rinner. Innerhalb einer Viertelstunde erzielte der FCA fünf blitzsauber herausgespielte Treffer. In den letzten 20 Minuten schonte sich der neue Tabellenführer, der am Mittwoch wieder spielt, und es fiel nur noch ein Tor. „Es ist nicht einfach, nach so einer langen Pause gleich auf einen Gegner dieses Kalibers zu treffen“, sagte der SVH-Coach. Böhr blickte nach vorne: „Nächste Woche müssen wir es besser machen.“ Dann trifft der SVH wieder auf eine Ludwigshafener Mannschaft. Der LSC ist jedoch nur Tabellenvorletzter und daher eher die Kragenweite der Herschberger. So spielten sie SV Herschberg: Bitzer - Steinbach (85. Hassan), Nidezki, Strütt, Becker - Gerhardt, Metzger - Lapot (76. Özkaya), Jannick Rinner, Böhr - Pannen.

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