Pirmasens „Die Kinder vom FKP sind meine Kinder“

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Pirmasens. „Die Kinder vom FK Pirmasens, das sind meine Kinder.“ So begründet Rolf Greiner, warum er sich seit vielen Jahren in der Nachwuchsarbeit des FK Pirmasens einbringt.

Als Kind und Jugendlicher spielte Rolf Greiner bei seinem Heimatverein, dem FC Niedersimten. Auch bei den Herren war er zunächst in Niedersimten aktiv, dann in Eppenbrunn, mit Trulben in der A-Klasse und dann wieder in Niedersimten. Sein erstes Jugendteam trainierte Greiner 1982 in Trulben. „Einige Väter hatten mich angesprochen, und so ging das los. Ich hatte schon gleich viel Spaß dabei“, blickt der 58-Jährige zurück. Carmen Roth, die spätere Bundesligaspielerin und heutige Trainerin der B-Juniorinnen von Bayern München, war in dieser Trulber Jugend dabei. Als Ludwig Welker 1990 als A-Juniorentrainer des FK Pirmasens einen Co-Trainer suchte, fand er ihn in Rolf Greiner. 1993 kam er noch einmal zurück zum FC Niedersimten, trainierte die B-Junioren und wurde mit ihnen Kreismeister. Als er 1998 die D-Jugend (U13) beim FK Pirmasens übernahm, gab es fortan nur noch eins für ihn – den FKP. „Der FKP wurde für mich zu einer Herzensangelegenheit. Ich fühle mich heute noch pudelwohl hier“, kann er seinem Verein und den Mitarbeitern gar kein größeres Kompliment machen. Mit Spielern wie Kai Hildebrandt, Steffen Keib oder Manuel Drozyn wurde die FKP-U13 Meister der Bezirksliga Westpfalz und schlug in dieser Saison dreimal den 1. FC Kaiserslautern. Der Forstwirt aus Niedersimten übernahm in der Saison 2003/4 die Verbandsliga-C-Junioren, als die nach der Vorrunde auf einem Abstiegsplatz standen. Greiner: „In der Rückrunde haben wir kein einziges Spiel mehr verloren.“ Jetzt war Greiner im Leistungsbereich angekommen und blieb diesem bis zum heutigen Tage treu. Er war Co-Trainer unter Uwe Raquet bei den B-Junioren und assistierte auch Andreas Kamphues, Peter Tretter, Reiner Herold und jetzt aktuell Patrick Fischer bei den A-Junioren in der Regionalliga. „Das hat menschlich immer gepasst. Jede Saison ist für das Trainerteam eine Herausforderung. Wir schauen in den Kader rein und versuchen, das bestmögliche Team daraus zu formen.“ „Mein persönliches Highlight waren in der letzten Saison die Relegationsspiele um den Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga, als wir beim SV Darmstadt 98 vor 4000 Zuschauern gespielt haben. Das war gigantisch!“, schwärmt Greiner. Für sein Hobby betreibt der Co-Trainer aus Leidenschaft pro Woche einen Zeitaufwand von 15 bis 20 Stunden. Was hat sich geändert im Laufe der Jahre? „Die Jungs haben sich fußballerisch stark verbessert. Vom System her wird heute mit Dreier- oder Viererkette gespielt. Der klassische Libero ist out. Und im zentralen Mittelfeld müssen es ein oder zwei Sechser richten.“ Beim FK Pirmasens habe sich geändert, dass die im Verein ausgebildeten Spieler auch bleiben, weil sie in Ober- und Regionalliga eine passende Perspektive geboten bekommen. Die Zeiten seien passé, als nach der A-Jugend Schluss war für die eigenen Spieler im Verein und andere Vereine sich die Hände gerieben haben. „So einer wie der Alexej Schwindt würde uns heute nicht mehr durch die Lappen gehen“, sagt Greiner und fügt hinzu: „Bei uns wird hervorragend ausgebildet. Wir brauchen uns vor keinem Verein im Südwesten zu verstecken.“ Gar nicht gefällt ihm, wenn einzelne Eltern immer wieder versuchen, zu Gunsten ihrer Sprösslinge Einfluss zu nehmen. „Sehr akribisch, überlässt nichts dem Zufall. Ein absolut loyaler Mitarbeiter, der einen guten Draht zu den Jungs hat und mit dem ich alles abspreche, was Taktik, Aufstellung oder Auswechslungen angeht. Ich schätze seine Erfahrung“, urteilt Cheftrainer Fischer über seinen Co. Ein lustiges Erlebnis hatte Greiner bei einem Jugendspiel in Mainz. An einem Freitag habe er einem Spieler noch aufgetragen: „Denk ja an die Trikots!“ Doch dieser Spieler kam als Letzter in die Landeshauptstadt. Als er in die Kabine trat und seine Kameraden halbnackt da sitzen sah, entfuhr ihm nur: „Scheiße – die Trikots stehen dehäm!“ Die Pirmasenser bekamen ein Trikot der Gastgeber. Als das der damalige FSV-Juniorencoach Thomas Tuchel sah, fragte er: „Oh, spielt heute Mainz gegen Mainz?“ Rolf Greiner ist jedoch nicht nur ein Genießer des guten Fußballs. Auch was das Essen angeht, weiß er um Qualität. Und da er schon mal beim Forstamt arbeitet, steht auch der Rehbraten, den er zusammen mit Ehefrau Isolde in der Küche zu Hause zubereitet, an erster Stelle.

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