Pirmasens Eiermann übernimmt

91-94696156.jpg

Hauenstein. Marko Eiermann heißt nächste Saison der Trainer der ersten Mannschaft des SC Hauenstein. Wie der Fußball-Oberligist gestern mitteilte, löst der jetzige Coach der Verbandsliga-A-Junioren des SCH den aktuellen Chefcoach Peter Rubeck ab. Gleichberechtigte Co-Trainer und Spielleiter in Personalunion werden Sebastian Mohrbach und Alexander Hornung.

Diese Personalentscheidung ist eine Folge der Ankündigung des Schuhunternehmers Carl-August Seibels, nach Saisonende sein Amt als SCH-Präsident abzugeben und seine finanzielle Unterstützung für den Verein zu reduzieren. Mit Seibel hören beim amtierenden Verbandspokalsieger und Oberliga-Vizemeister von 2015 und 2016 – wie berichtet – auch Vizepräsident Herbert Schumacher, Teammanager Jürgen Lejeune und der sportliche Leiter, Heiko Magin, auf. Auch Jugendleiterin Steffi Dums, ehemals Bundesligafußballerin und Deutsche Meisterin mit Niederkirchen, stehe nicht mehr zur Verfügung, wie SCH-Beisitzer Udo Memmer mitteilte. Geschäftsführer Markus Kuntz macht, wie er gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage mitteilte, ebenfalls nicht weiter (siehe „Zur Sache“). Der Bottenbacher Sebastian Mohrbach und der Lemberger Alexander Hornung sind damit die Nachfolger von Lejeune und Magin. Eiermann (34), Mohrbach (34) und Hornung (38) sind seit gemeinsamen Zeiten beim Hilster SV miteinander befreundet. Mohrbach und Hornung sind derzeit Co-Trainer Eiermanns bei Hauensteins U19, die zu den Spitzenteams der A-Junioren-Verbandsliga gehört. Eiermann, einst beim SC Hauenstein erfolgreicher Jugendspieler unter Trainer Klaus Wagenblatt (zwei Regionalliga-Aufstiege) und dann vier Jahre unter Robert Jung auch Oberligaspieler, will im Juli die Prüfung zum Trainer-B-Schein ablegen. Ob er dann beim SCH ein Ober- oder ein Verbandsligateam führen wird, werde sich „in den nächsten Tagen entscheiden“, sagte Eiermann. Er gehe aber davon aus, dass „wegen des reduzierten Budgets nur ein oder zwei Spieler vom jetzigen Oberligakader bleiben werden“. Lukas Hartlieb hat sich bereits anders orientiert. Der zu Saisonbeginn gekommene Verteidiger wechselt zum TuS Mechtersheim. Wie der SCH gestern mitteilte, sollen die künftigen Verantwortlichen das neue Konzept des Vereins umsetzen. Das beinhalte, verstärkt auf den eigenen Nachwuchs zu setzen und engagierte, junge Spieler aus der Region einzubinden. Der lokale Bezug solle wieder verstärkt hergestellt werden. Der Neuanfang werde vermutlich in der Verbandsliga gestartet. Schwierig dürfte sich die Suche nach einem neuen Vorstand gestalten. Für 31. März ist die turnusmäßige Mitgliederversammlung terminiert. „Wir haben überlegt, bereits da Neuwahlen abzuhalten. Aber bis dahin finden wir wahrscheinlich niemanden. Daher werden die Neuwahlen vermutlich in einer außerordentlichen Versammlung am 30. Juni durchgeführt“, erklärt Beisitzer Udo Memmer (47). Der frühere SCH-Jugendleiter spricht sich für Seibels Vorschlag eines mehrköpfigen Führungsteams aus. Er selbst wolle sich dabei gern einbringen. Zukünftig brauche es auf alle Fälle viele engagierte ehrenamtliche Helfer. Zum 100. Vereinsgeburtstag in zwei Jahren wolle man „positiv dastehen“. Trotz des sich anbahnenden Rückzugs in die Verbandsliga sieht Memmer keine Probleme in der laufenden Saison. „Die Spieler bekommen weiter ihr Geld und stehen auch für mögliche neue Vereine im Fokus. Trainer Rubeck habe ich als hoch professionell wahrgenommen. Er wird seine Aufgabe mit großem Engagement zu Ende bringen“, sagt Memmer. Rubeck: Wurde nicht gefragt Noch-Trainer Rubeck bedauert die Entwicklung. „Es ist schade, aber leider nicht zu beeinflussen. Wir haben am Mittwochmittag ein freiwilliges Training abgehalten. Da waren wirklich alle da, die irgendwie konnten. Die Jungs sind jung und wollen etwas lernen“, sieht Rubeck keine Anzeichen dafür, dass sich einige Spieler hängenlassen. Rubeck: „Wir ziehen auf alle Fälle unser Ding durch, wollen Spaß haben und unsere Leistung abrufen.“ Zum eventuellen Rückzug in die Verbandsliga sagte der Coach, dass „man in der Oberliga nicht mehr einen solch hohen Etat braucht, wie viele denken“. Mit ihm habe bezüglich eines weiteren Trainer-Engagements in Hauenstein niemand geredet. Er habe keine Ahnung, wie das zukünftige Budget aussehe. Rubeck: „Ich habe ja auch noch einen Vertrag mit Eintracht Trier und lasse alles auf mich zukommen.“ Von den Spielern des aktuellen Kaders habe keiner einen gültigen Vertrag über das Saisonende hinaus. Das teilte der sportliche Leiter, Heiko Magin, auf RHEINPFALZ-Anfrage mit. Magin war mit kurzer Unterbrechung elf Jahre in Hauenstein aktiv, war Spielleiter, Betreuer, Trainer, Co-Trainer und auch Platzwart, übte bisweilen mehrere Funktionen gleichzeitig aus. „Da ist nach so langer Zeit viel Wehmut dabei. Aber ich habe mein sportliches Schicksal hier immer mit dem von Carl-August Seibel und Jürgen Lejeune verbunden. Deshalb ist jetzt auch für mich Schluss, zumal ich ja seit einiger Zeit nicht mehr in Hauenstein, sondern in Speyer wohne“, sagt Magin. Was er künftig sportlich mache, sei offen. Seit sein Rückzug bekanntgeworden sei, habe er Anfragen von Vereinen von der Verbands- bis zur Regionalliga erhalten. Magin: „Es wird noch einige Gespräche geben. Dann entscheide ich, was ich mache.“ Magin, derzeit jeweils halbtags beim SC Hauenstein und bei der Kreisverwaltung Germersheim angestellt, geht davon aus, auch bei seinem neuen Verein eine Halbtagsstelle zu bekommen.

x