Pirmasens Erst Waldfischbach, dann ganz Deutschland

In einem Interview soll Charlie Chaplin einmal gesagt haben „Der Spazierstock steht für die Würde des Menschen, der Schnurrbart
In einem Interview soll Charlie Chaplin einmal gesagt haben »Der Spazierstock steht für die Würde des Menschen, der Schnurrbart für die Eitelkeit und die ausgelatschten Schuhe für die Sorgen«. In diesem typischen Outfit ist er auch in dem Musical zu erleben. Das Foto zeigt eine Szene daraus.

„Chaplin – das Musical“ bringt den raschen Aufstieg und den späteren Fall des Filmgenies eindrucksvoll auf die Bühne. Deutsche Songs und deutsche Dialoge lassen den Zuschauer tief in das private Leben von Charles Spencer Chaplin blicken. Wer ist der Mensch hinter den Schlagzeilen? Wer der Mann hinter der Legende? Produzent Frank Serr verspricht „eine Show mit aufregenden Tanzeinlagen und musikalischen Nummern der Extraklasse“. Am 16. April 1889 erblickte Charles Spencer Chaplin vermutlich in London das Licht der Welt. Damals konnte niemand ahnen, dass dieser, in ärmlichste Verhältnisse hineingeborene Junge einmal der erste Weltstar des Kinos wird. Charlie Chaplin trat zunächst in die Fußstapfen seiner Eltern und verdingte sich bereits im Alter von neun Jahren als Schauspieler in den Music Halls Londons. Durch eine Theatertournee landete er schließlich in den USA, wo er 1914 seine erste Anstellung beim Film erhielt. In dieser Zeit schuf Chaplin auch die Figur des „Tramps“, mit der er weltweit die Herzen des Publikums eroberte. Bald machte er sich auch als Regisseur einen Namen und schuf Filme, die auch über 100 Jahre nach ihrer Entstehung noch weltweit aufgeführt werden und zu den Klassikern des Genres zählen. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Goldrausch“, „Der große Diktator“, „Rampenlicht“ und „Die Gräfin von Hongkong“. Weil Chaplin mehr Unabhängigkeit bei der Produktion seiner Filme wollte gründete er 1919 zusammen mit anderen Künstlern den Filmverleih United Artists. Der Aufstieg des Filmgenies schien unaufhaltsam. Doch wo Erfolg ist, da sind auch Neider. Auch Charlie Chaplin musste das erfahren. Nachdem er den Film-Olymp bestiegen hatte, kam es zum Bruch mit der amerikanischen Regierung. Chaplin wurde als Kommunist denunziert, was schließlich darin gipfelte, dass man ihm 1952 die Wiedereinreise nach Amerika verweigerte. Erst 20 Jahre später erhielt er ein Zehn-Tages-Visum für die USA, um seinen zweiten Ehrenoscar entgegenzunehmen. Der zwölfminütige Applaus, den er bei der Verleihung erhielt, ist bis heute legendär. Charles Spencer Chaplin starb am 25. Dezember 1977 in seinem Exil in Corsier-sur-Vevey in der Schweiz. „Chaplin – das Musical“ erzählt nun die Geschichte von Charlie Chaplins raschem Aufstieg und seinem späteren Fall in Ungnade. Auf diesem Weg will das Musical die Wahrheit hinter den Schlagzeilen aufdecken und den Mann hinter der Legende zeigen, das unbestrittene Genie, das den Film neu erfand. Als er nach Amerika kam, war er ein Niemand. Als er es verließ, tat er das inmitten von Skandalen und Kontroversen. Er war Komiker, Schauspieler, Regisseur und Komponist. Chaplin wurde als Genie, revolutionärer Filmemacher und als Meilenstein in der Filmgeschichte bezeichnet, aber auch als Geizhals, Frauenheld und als Kommunist. Von all dem will das Musical erzählen. „Chaplin – das Musical“ nahm seinen Anfang 2006 beim New York Musical Theatre Festival, 2010 hatte es sein Debut im La Jolla Playhouse und 2012 feierte das Stück am Broadway Premiere. Das Broadway-Musical wurde sechsmal für den Drama Desk Award nominiert. Und warum hat sich der Rieschweiler Produzent Frank Serr dafür entschieden, das Musical für eine Tournee erstmals in einer deutschen Fassung zu inszenieren? „Die Entscheidung ist gefallen, nachdem ich das Script gelesen hatte“, sagt Serr. Es hat ihn fasziniert. Und nicht nur Serr ist von „Chaplin – das Musical“ begeistert. So schrieb der „Philadelphia Inquirer“ „Ein Musical so unterhaltend wie Chaplin selbst“. und die Zeitung „USA Today“ urteilte: „Eine geschickte Mischung aus Leidenschaft und Verspieltheit“. Serrs deutsche Inszenierung tourt vom 12. Oktober bis 10. November und dann noch einmal vom 5. Februar bis 29. März 2010 durch den deutschsprachigen Raum und ist dabei in über 65 Städten zu Gast. In der Region sind bislang zwei Aufführungen geplant, die Premiere am 12. Oktober in Waldfischbach-Burgalben und danach ein weiteres Mal in der dortigen Schuhfabrik am 5. Februar 2020. Für die Premiere sind bereits jetzt Karten ab 18 Euro unter Telefon 01806/ 700733 zu erhalten

Charlie Chaplin in einer Szene seines 1940 gedrehten Films „Der große Diktator“.
Charlie Chaplin in einer Szene seines 1940 gedrehten Films »Der große Diktator«.
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