Pirmasens Erwartungsgemäß erstklassig

91-74641842.jpg

Man muss schon das Wort „erwartungsgemäß“ verwenden: Am Sonntag in der gut besuchten Pirmasenser Johanneskirche haben der Junge Kammerchor, die Chorklasse 6CH1 des Kant-Gymnasiums und ihre Mitstreiter an den Instrumenten unter der Leitung von Volker Christ erwartungsgemäß ein erstklassiges Konzert gegeben, das mit taufrischem Repertoire ganz auf der Höhe der Zeit aufhorchen ließ.

Die Arbeit, die am Kant-Gymnasium vor allem in den musischen Fächern geleistet wird, ist seit vielen Jahren herausragend und beschränkt sich nicht nur auf die Musik – man denke etwa an das Schultheater unter Achim Ropers. Beachtliches hat auch Volker Christ mit seinem Jungen Kammerchor geleistet, flankiert von der Einführung der sogenannten Chorklassen als fester Bestandteil der musikalischen Erziehung. Die Freundschaft zu Bezirkskantor Maurice Croissant, der am Sonntag die Klavierbegleitung besorgte, hat ganz besonders Früchte getragen. Längst gehören ihre musikalischen Kollaborationen mit ihren jeweiligen Ensembles zum festen Bestandteil des städtischen Kulturprogramms und seit einigen Jahren sogar des Festivals Euroclassic. Die Offenheit gegenüber der hiesigen Musikszene zahlt sich auch dergestalt aus, dass man mit Christoph Traxel (Pauken und Schlagzeug) und Sebastian Sommer (Bass) so etablierte wie exponierte Musiker für die Band gewinnen konnte. Mit den beiden Songzyklen „Five Days That Changed The World“ von Bob Chilcott und dem Quasi-Requiem „Songs Of Peace“ des Jazz-Musikers Will Todd hat Christ für das Konzert erneut zwei zeitgenössische Komponisten bemüht, die mit ihrer anspruchsvollen Musik die Möglichkeiten gerade von jungen Chören maximal ausschöpfen. Im Falle des Chilcott-Zyklus’, der aus dem Jahre 2012 stammt, können Christ und seine Chöre sogar ein Werk präsentieren, das vermutlich sogar eine deutsche Uraufführung erlebt hat, zumindest aber höchstens Kennern bekannt gewesen sein dürfte. Mit einem Stück für Frauenchor, vier gemischt-chorigen Stücken und einem für Kinderchor war ein auch klanglich abwechslungsreiches Programm geboten. Der zumeist fünf-stimmig besetzte Junge Kammerchor und der Oberstimmen-Kinderchor sind dabei zu verblüffend hochklassigen Ensemble-Leistungen fähig. Was an den Kant-Chören auch schon in der Vergangenheit begeisterte – die große Geschlossenheit der Stimmen, die dynamische Beweglichkeit und Präzision – durfte man auch am Sonntag wieder erleben. Dabei ist immer mitzudenken, dass hier eine Musik gespielt und gesungen wurde, die sowohl rhythmisch als auch harmonisch beträchtliche Ansprüche stellt. Das hätte auch einen gestandenen Erwachsenen-Chor gefordert, der nicht die unvermeidlichen Personal-Schwankungen eines Schulchores zu kompensieren hat. Vor allem in den jazzig-groovigen Stücken der „Songs Of Peace“ zeigten die Ensembles zudem ein exzellentes Zusammenspiel mit der Band, das auf diesem Niveau durchaus nicht vorausgesetzt werden durfte. Alle Achtung! Die Mitwirkenden —Junger Kammerchor: Sopran: Lisa Böck, Marina Dahl, Shayenne Flohr, Marie Froehlich, Lily Heyn, Laura-Carolin Kreuzberger, Anna Müller, Lea Müller, Amelie Rapp, Julia Rein, Nina Schäfer, Anne-Christine Schütz, Marie-Sophie Schütz, Felicitas Schwarzmüller und Nicole Wagner. Alt: Laura Aguilera Salzmann, Sabine Dietz, Riccarda Göke, Giulia Grünhagen, Margit Gummersheimer, Julia Hüther, Sandra Rein, Janneke Schmitz, Jutta Schwarzmüller, Mara Szallies und Helma Terres. Tenor: Mattis Heyne, Julian Kippenberger, Daniel Rapp, Yannic Simon und Jörg Wilhelm. Bass: Dominik Beck, Gabriel Beck, Alessandro Blaser, Pascal Brunner, Yannick Engel, Leander Gilsdorf, Marcel Littig und David Werle. —Die Chorklasse 6CH1: Helen Ackermann, Fabienne Antes, Janis Augustin, Ann-Sophie Becker, Theresa Blügel, Elisabeth Braun, Meike Dreher, Ida Franke, Amina Haas, Clara Hohmann, Chantal Knoll, Catharina Kölsch, Zofia Labocha, Aileen Maier, Luca Maiß, Emma Motsch, Lukas Neuberger, Mia Passauer, Luisa Ring, Madison Schmenger, Paula Stangl, Kai Weilbach, Lisa Weilbach und Elisabeth Wittwer.

x