Pirmasens Frische Küche verspricht Genuss

Mehr als 20 Vertreter aus Schulen, Kindergärten, Vereinen und Institutionen besuchten in der Katholischen Familienbildungsstätte
Mehr als 20 Vertreter aus Schulen, Kindergärten, Vereinen und Institutionen besuchten in der Katholischen Familienbildungsstätte den ganztägigen Workshop der bundesweiten Initiative »Ich kann kochen«.

Kinder und Jugendliche für eine frische und gesunde Küche zu begeistern – das wird das Ziel der frisch gebackenen „Genussbotschafter“ sein. Mehr als 20 Vertreter aus Schulen, Kindergärten, Vereinen und Institutionen besuchten am Mittwoch in der Katholischen Familienbildungsstätte den ganztägigen Workshop der bundesweiten Initiative „Ich kann kochen“. Die Teilnehmer erhielten Informationen rund um das Thema Kochen mit Kindern.

Es ist kurz nach 12 Uhr. In der Lehrküche der Familienbildungsstätte duftet es wunderbar. Rund 20 Pädagogen, Ehrenamtliche und Erzieher stehen in Gruppen am Herd. Routiniert und konzentriert bereiten die Köche ein gesundes Mittagessen zu. Vollkornschnecken mit Spitzkohl, Gemüsespieße, Blattsalat und Aprikosenquark. Die ausgewählten Gerichte sind alle so einfach wie geschmackvoll. „Die Rezepte nehme ich auf jeden Fall mit auf, sie sind lecker und bezahlbar“, meint Adelheid Theisinger, Leiterin der Lern- und Spielstube Ohmbach. Sie nutzt die Fortbildung, die die Sarah-Wiener-Stiftung gemeinsam mit der Barmer-Krankenkasse initiiert und konzipiert hat, um neue Ideen für ihre Arbeit zu erhalten. „Wir wissen um die Bedeutung einer gesunden Ernährung gerade bei unseren Kindern“, sagt Adelheid Theisinger. Das Kochen und das gemeinsame Essen nehme in der Familien immer weniger Raum ein. Wichtig sei für sie, immer auch die Eltern mit ins Boot zu holen, berichtet sie von ihren Erfahrungen. Die Lern- und Spielstube veranstalte regelmäßige Koch-abende mit den Familien. „Das kommt gut an und wir hoffen, es wirkt nachhaltig“, sagt die Erzieherin. Martina Wagner betreut die Arbeitsgemeinschaft „Natur- und Umweltkunde“ an der Integrierten Gesamtschule Thaleischweiler-Fröschen. „Das Kochen ist zwar nicht mein Hauptaugenmerk dort“, dennoch gehöre eine gesunde Ernährung für sie auch zu diesem Bereich. Ähnlich sieht das Andrea Ertl-Deutschmann. Sie betreut als „Klasse 2000“- Beraterin die Schüler auf dem Sommerwald. Noch liege ihr Hauptaugenmerk dabei eher auf der Theorie, wie sie sagt. „Ich habe heute aber viele neue Ansätze kennengelernt, wie ich das Thema ,gesunde Ernährung’ auch ohne Küche praxisnah gestalten kann“, freut sie sich. „Genau darum geht es und das ist unser Anliegen“, betont Stephanie Fromme, Ernährungswissenschaftlerin und „Ich kann kochen“-Trainerin. „Wir geben Tipps für die Arbeit mit Kindern“, erklärt sie. Dazu gehören unter anderen die unterschiedlichen Schneidetechniken. „Wie halte ich die Zwiebel, wie führe ich das Messe so, damit ich eine Verletzung ausschließen kann“, erläutert sie. Die Hygiene in der Küche stand genauso auf dem Programm wie die Lebensmittelkunde und eine Brotverkostung. „Gerade mit Geschmacksproben können sie die Sinne der Kinder schulen“, ist sie sicher. Die seien dann viel leichter für Neues zu begeistern, weiß Fromme. Das bestätigt auch Susanne Burkhart-Tawfik, Hauswirtschaftslehrerin an der Landgraf-Ludwig-Realschule Plus in Pirmasens. Sie unterrichtet dort seit vielen Jahren und hat beobachtet, dass sich die Lebensgewohnheiten ihrer Schüler stark gewandelt haben. „Es wird häufig wenig Wert auf Ess- und Tischkultur gelegt“, weiß sie. Deshalb versuche sie, möglichst oft mit ihren Schülern zu kochen und ihnen Lust auf gesundes und geschmackvolles Essen zu machen. „Ich habe mir heute neben den Rezepten auch viele Anregungen geholt“, zieht sie ein positives Resümee der Veranstaltung. Sabine Kober, Koordinatorin des Pakt für Pirmasens, auf dessen Anregung das Seminar stattfand, zeigte sich begeistert über das große Interesse. „15 Personen waren vorgesehen, wir hatten weit mehr Anmeldungen“, berichtet sie. Sie sieht die pädagogischen Fachkräfte gut vorbereitet für die weitere Arbeit in ihren Einrichtungen. „Ich bin sicher, ein solcher Tag legt die Basis dafür, das Wissen im Unterricht, in Projekten oder Arbeitsgruppen gezielt an die Kinder weiterzugeben“, betont sie.

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