Pirmasens Herschbergs Sikora sieht beim Warmlaufen Rot

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Im wohl schwächsten Herschberger Heimspiel der Saison trennten sich der SVH und Hassia Bingen mit einem gerechten 2:2 (2:2)-Unentschieden. Chancen waren in der umkämpften Partie a Mangelware. Der noch nicht eingewechselte SVH-Ersatzspieler Denis Sikora sah in Häfte zwei wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte.

HERSCHBERG. „Es gab keine echten Chancen“, meinte Herschbergs Nico Freiler, der mit dem zweiten Heimremis der Saison nicht unzufrieden war, nach dem Spiel. Freiler war es auch, der den SVH nach 13 Minuten in Führung schoss. Jan Böhrs abgewehrte Flanke fiel Freiler vor die Füße. Der traf aus rund 20 Metern flach ins Tor. Die bis dahin aktivere Hassia hatte durch frühes Pressing mehr Ballbesitz, ohne diesen in Chancen umwandeln zu können. Die erste Tormöglichkeit der Gäste netzte kurze Zeit später allerdings Herschbergs-Spielmacher Dennie Schmidt ein. Einen Freistoß von Bingens Axel Neumann köpfte er aus kurzer Distanz unhaltbar für Tim Schiefer ins eigene Netz (18.). Offensiv brachten beide Teams im Anschluss fast nichts mehr zustande. „Uns fehlt ohne Jascha Conzelmann, Heraldo Jorrin und Robin Purdy die Durchschlagskraft im Spiel“, meinte Unglücksrabe Schmidt nach der Partie. Symptomatisch das 2:1 für den SVH: Schmidts Pass aus dem Halbfeld wurde aus Sicht der Hausherren glücklich abgefälscht und fiel Fabian Groh vor die Füße. Der lupfte den Ball aus 20 Metern über den herausgeeilten Torwart Nico Adami zur erneuten Führung ins Tor. Der regionalligaerfahrene Torhüter der Rheinhessen war ansonsten kaum beschäftigt. „Uns hat heute jemand wie Conzelmann gefehlt“, war sich Freiler sicher, dass in Stammbesetzung mehr möglich gewesen wäre. Beim 2:2 stand die Herschberger Abwehr Pate: Nach einer Flanke von Philipp Schrimb erstarrten die Herschberger Innenverteidiger förmlich zu Salzsäulen und ließen den Rumänen Ioan-Alexandru Baltateanu unbedrängt aus zwölf Metern einschießen. „Beide Mannschaften haben sich neutralisiert, da muss man gegen eine solch starke Heimmannschaft auch mit einem Unentschieden zufrieden sein“, meinte Bingens Trainer Nelson Rodrigues. Die besseren Chancen in Hälfte zwei hatte dennoch seine Elf. Kurz nach der Pause schoss der völlig freistehende Dominik Ahlbach aus fünf Metern Tim Schiefer an. In der Schlussminute schloss er – abermals gänzlich eingelassen – zu überhastet ab und vergab den möglichen Sieg. „Da muss er den Ball nur stoppen, dann kann er sich die Ecke aussuchen“, meinte Rodrigues. Herschberg schaffte es in der gesamten zweiten Halbzeit nicht, sich gefährlich vor dem Hassia-Tor zu positionieren. Allerdings konnte Bingens torgefährlichster Akteur, Innenverteidiger Enes Sovtic, komplett ausgeschaltet werden. Kurioses gab es dann noch in der 61. Minute: Marius Müller regte auf, dass der Unparteiische nicht auf Abseits entschied. Der sich warmlaufende SVH-Ersatzspieler Denis Sikora ließ sich zu einem Kommentar in Richtung des fahrigen Schiedsrichters Matthias Fuchs hinreißen – laut Schmidt und Freiler soll er „Sie müssen deutlicher sprechen“ gesagt haben. Der Schiri jedenfalls zückte Rot. So spielten sie SV Herschberg: Schiefer - Rinner (71. Hampel), Müller, Donauer, Metzger - Böhr (86. Lapot), Schmidt, Lenhard, Mayer - Freiler - Groh

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