Pirmasens Im Kreißsaal entbinden nur mit Hebamme

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Das Städtische Krankenhaus erweitert die Geburtshilfe um einen Hebammenkreißsaal: Dort liegen die Betreuung und Verantwortung während einer Geburt ausschließlich in den Händen einer Hebamme. Der Arzt hingegen bleibt bewusst außen vor. Das Angebot in dieser Form ist einmalig in Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Die erste hebammengeleitete Geburt am Städtischen Krankenhaus erfolgte bereits im Mai diesen Jahres. Seitdem hat es elf weitere Entbindungen innerhalb des neuen Versorgungskonzepts gegeben. „Künftig können Frauen auf Wunsch diese Form der Geburt wählen“, sagte gestern Gabriele Kuntz, leitende Hebamme und Geschäftsführerin des Hebammenhauses. Die werdende Mutter könne in betont intimer Atmosphäre entbinden – fernab jeglicher „betriebsamer Hektik“. Beim Hebammenkreißsaal handelt es sich um ein zusätzliches Versorgungskonzept im Krankenhaus, das den ärztlich geleiteten Standardkreißsaal nicht ersetzt. Der Hauptunterschied besteht darin, dass im Hebammenkreißsaal die Betreuung unter der Geburt wie auch im Wochenbett ausschließlich von Hebammen geleitet wird. Damit wolle man die physiologische Geburt und die Selbstbestimmung der Frau fördern. Sollte die Frau Hilfe benötigen, steht die Versorgung im Standardkreißsaal bereit. Jedoch eigne sich die hebammengeleitete Geburt ausschließlich für Frauen mit einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf, die ab der 37. Schwangerschaftswoche entbinden. Die Betreuung und Versorgung im Hebammenkreißsaal erfolge eins-zu-eins zwischen Hebamme und werdender Mutter. Als Initiatorin des neuen Versorgungskonzeptes hat Kuntz nach eigenen Angaben „große Unterstützung“ von Seiten der Ärzte am Städtischen Krankenhaus erhalten. „Hier läuft die Kooperation außerordentlich gut. Wir vertrauen uns alle gegenseitig“, so Kuntz. „Die hebammengeleitete Geburt passiert in unserem Haus bei höchster Sicherheit für Mutter und Kind, da jederzeit auf die ärztliche Hilfe und medizinische Komplettversorgung des Städtischen Krankenhauses zurückgegriffen werden kann. Damit erreichen wir auch Frauen, die sich für eine Geburt im eigenen Zuhause entschieden hätten, wo es im Notfall keine ärztliche Versorgung gibt“, sagt Dieter Mink, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Städtischen Krankenhaus. Die Betreuung der werdenden Mutter beginne bei der hebammengeleiteten Geburt bereits in einer individuellen Vorbetreuung beim Hebammenhaus „Plus Gesundheitspflege“. Der eigentliche Geburtsverlauf werde individuell von einer zugeordneten Hebamme, über Schichtwechsel hinweg, begleitet. „Das Schönste hieran ist das Erlebnis, als gesunde Frau das eigene Baby in einem fließenden und physiologischen Prozess zur Welt zu bringen“, sagt Kuntz. Auch die Nachbetreuung bleibe in den Händen des vertrauten Hebammenteams – sowohl auf der Station als auch Zuhause. |tada

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