Pirmasens Im Westerwald wieder an der Platte vereint

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BRUCHWEILER. Ronny Zwick und Markus Geschwind galten einst als größte Tischtennis-Talente der Südwestpfalz. Zwick war gar zwischenzeitlich Tischtennis-Profi. Nach langen Jahren, vielen Vereinswechseln und unterschiedlicher Entwicklung ergab es der Zufall, dass die beiden Bruchweilerer nun beim Oberligisten TTC Wirges II wieder zusammengefunden haben.

Zwick spielte mit acht (!) Jahren schon in der Herren-Bezirksliga, mit zehn machte er beim ATSV Saarbrücken erste Erfahrungen in der dritten und zweiten Liga. Beim ATSV lernte er mit dem schwedischen Welt- und Europameister Stellan Bengtsson seinen „besten Trainer“ kennen, wie er sagt. „Aber auch bei den Kaderlehrgängen der Nationalmannschaft gab es viele gute Trainer“, so der Offensivspieler. Der mittlerweile 41-jährige war ein Talent besonderer Güteklasse. Kurz nach seinem 21. Geburtstag war er sogar die Nummer neun der deutschen Herren-Rangliste und ein Jahr lang Vollprofi. „Ich war in der Sportkompanie der Bundeswehr, da wollte ich das mal versuchen“, erzählt Zwick. Nach einem Bundesligaspiel für den TTC Zugbrücke Grenzau und zwei Einsätzen für die Nationalmannschaft stoppte er aber das Projekt Vollprofi. „Vielleicht wäre mehr möglich gewesen, wenn ich damals das Angebot des Bundesligisten Lübeck wahrgenommen hätte“; blickt Zwick zurück, der als Jugendlicher am Heinrich-Heine-Gymnasiums in Kaiserslautern die spezielle Sportförderung dieser Schule erfuhr, aber noch weiter in der Heimat bleiben wollte. In Grenzau kratzte Zwick immer wieder an Einsätzen im Bundesligateam, hatte dann jedoch ein Einsehen und legte nicht mehr die volle Konzentration auf Tischtennis. Nach weiteren Stationen in der Zweiten Bundesliga und der Regionalliga ist er seit fünf Jahren beim TTC Wirges in der zweiten Mannschaft aktiv. „Für mich ist es nur noch ein Hobby. Es ist auch schön, beim Tischtennis mal alte Bekannte zu treffen, aber die Familie steht für mich im Vordergrund“, erklärt Zwick, warum er das Tischtennisspielen nicht ganz aufgeben will. Erfolgreich spielt er beim Oberligisten TTC Wirges II oftmals Doppel mit Markus Geschwind. Auch sein Doppelpartner hatte gute Aussichten auf eine Karriere zumindest als Spieler in der Zweiten Bundesliga. Mit dem ASV Joola Landau stieg Geschwind sogar ins Bundesliga-Unterhaus auf, spielte anschließend zwei Jahre in der zweithöchsten Spielklasse. Danach war er mehrere Jahre für den Regionalligisten Feldkirchen aktiv. „Für eine Profikarriere hätte ich als Jugendlicher intensiver trainieren müssen“, erklärt Geschwind, der dem Profitum allerdings nicht nachtrauert. Egon Brubach und sein Vater Manfred Geschwind, der noch in der Bezirksliga beim TTC Bruchweiler aktiv ist, nennt er als seine größten Förderer. „Ich würde schon noch mal gerne mit meinem Vater zusammenspielen“, sagt Geschwind, obwohl er eine Rückkehr in die Pfalz fast für ausgeschlossen hält. Seine größten Erfolge feierte er im Jugend- und Schülerbereich. Siege bei der Pfalzrangliste waren an der Tagesordnung, einmal erreichte er das Achtelfinale der Deutschen Jugend-Meisterschaften. „Ich habe auch mal gegen Timo Boll gespielt. Aber da war ich, obwohl Boll jünger war, chancenlos“, berichtet der 37-jährige mit einem Lachen. In der Oberliga fühlt er sich gut aufgehoben. „Dort kann ich immer noch 70 Prozent meiner Spiele gewinnen.“ Seine Spielart ist für viele Gegner erdrückend. „Im Tennis würde man sagen, dass ich Serve and Volley spiele“, erklärt er seine Taktik. An Zwick, der immer noch im Spitzenpaarkreuz des Oberligisten spielt, schätzt er vor allem dessen Spielübersicht. „Früher war er für mich ein Vorbild. Er ist ja älter als ich, da habe ich immer geschaut, was er macht.“ Nun sind Geschwind und sein früheres Vorbild wieder vereint und spielen noch immer hochklassig Tischtennis.

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