Pirmasens Kohler wünscht SCH „größtmöglichen Gegner“

Römerberg

. Auf den Tag genau vor 19 Jahren hatte der scheidende Trainer des SC Hauenstein, Jürgen Kohler, mit Borussia Dortmund in München durch ein 3:1 gegen Juventus Turin die Champions League gewonnen. An diesem Samstag im Römerberger Ortsteil Mechtersheim verteilte der frühere Weltklasse-Verteidiger, durchnässt von etlichen Bierduschen, in der Pressekonferenz Komplimente an sein Team, das im Verbandspokalfinale unglaublich gekämpft habe, aber auch an einen Gegner, der Hauenstein beim 2:1-Sieg nach Verlängerung alles abverlangt habe. SCH-Präsident Carl August Seibel, mit Siegermedaille dekoriert, schmunzelte, als Kohler Hauenstein für die erste DFB-Pokalrunde den „größtmöglichen Gegner“ wünschte. „Dann komme ich auf alle Fälle runter nach Hauenstein, um mir das Spiel anzusehen. Der heutige Sieg war ein Meilenstein für den Verein. Wir haben noch die Relegation vor uns. Da schauen wir mal, was uns da noch erwartet“, sagte der nächste Saison in der Mittelrheinliga für den VfL Alfter tätige Kohler. Hauensteins neuer Trainer Thomas Fichtner weilte ebenfalls unter den Zuschauern und fand es „einfach nur geil“, dass er mit seiner neuen Mannschaft kommende Runde im DFB-Pokal antreten darf. Der Sportclub war – wie in RHEINPFALZ am SONNTAG berichtet – der verdiente Sieger. Allerdings versemmelte der SCH zu viele Chancen und machte in der Schlussphase der regulären Partie einen Gegner stark, der lange Zeit null Torgefahr entwickelt hatte. Der SCH, in der Runde zumeist mit einem 4-2-3-1-System unterwegs, präsentierte sich im Finale mit zwei Angreifern. Zu Alexander Zimmermann hatte Kohler den Kosovaren Armin Jusufi in den Sturm beordert. Das zahlte sich bereits nach acht Minuten aus. Der zu Saisonbeginn von der SG Mülheim-Kärlich gekommene Jusufi, später zum „Mann des Spiels“ gewählt, drehte Gegenspieler Sebastian Kühn ein und traf zum 1:0. Auf der Sechserposition spielte am Samstag Jesper Brechtel. Der frühere finnische U21-Nationalspieler, der sich allerdings im ständigen Wechselspiel mit Nico Hillenbrand (ein Bundesligaspiel für Borussia Dortmund) immer wieder in den Angriff einschaltete. Ebenfalls bärenstark: SCH-Linksverteidiger Julian Kern, der sowohl kämpferisch als auch spielerisch überzeugte. Hauenstein, mit etlichen Spielern angetreten, die nach langer Verletzungspause erst seit kurzem wieder im Einsatz sind, schien ab der 75. Minute die Luft auszugehen. Der zweitbeste Angriff der Liga witterte seine Chance und erzwang zwei Minuten vor dem Abpfiff die Verlängerung. Edis Sinanovic traf ins kurze Eck von SCH-Torhüter Sebastian Grub. Doch nun zeigten die Spieler des Vizemeisters, wie von Coach Kohler im Vorfeld gefordert, dass sie Männer sind und auch wichtige Spiele gewinnen können. Hauenstein mobilisierte alle Kraftreserven und drängte Mainz in die Defensive. Straub und Jusufi scheiterten noch in der 94. und 97. Minute am Gästetorwart. Doch in der 104. Minute war es so weit. Straub erzielte mit einem Traumfreistoß das 2:1. Der Sieg geriet nur noch einmal in Gefahr. Schott-Torjäger Can Özer, ansonsten völlig abgemeldet, tauchte in der Schlussminute allein vor Grub auf. Grub bremste Özers Schuss, Abwehrrecke Daniel Klück schlug den Ball vollends von der Torlinie.

x