Pirmasens „Kräfte bündeln“

Ein Feuerwerk für den Meister und Pokalsieger: Die U14-Trainer der SG Hinterweidenthal/Hauenstein, Joachim Burkard (hinten) und
Ein Feuerwerk für den Meister und Pokalsieger: Die U14-Trainer der SG Hinterweidenthal/Hauenstein, Joachim Burkard (hinten) und Stefan Gabriel (vorne) jubeln mit (hintere Reihe von links) Annalena Kehrer, Maja Burkard, Emily Künzer, Hanna Zwick, Nele Schwögler, Hannah Laux, Emily Stilgenbauer, Leonie Hahn, (vordere Reihe) Hannah Schneider, Michelle Roesinger, Hanna Leidner, Giulia Wollner, Rosalia Avanzato und Lea Meyer.

Der Mädchenfußball tut sich sehr schwer in der Südwestpfalz. Nachdem die einstige Hochburg Harsberg/Schauerberg bereits in der abgelaufenen Saison erstmals kein Mädchenteam melden konnte, ereilt dieses Schicksal nun die SG Rimschweiler/Hornbach, bei der seit über einem Jahrzehnt Mädchen auf Torejagd gingen. „Es sind keine Mädels mehr da, die Fußball spielen wollen“, ist dort Mädchenfußball-Koordinator Ralf Weinmann ratlos. Lemberg/Obersimten konnte zwar alle drei Altersklassen besetzen, belegte aber aufgrund von Personalnot nur hintere Plätze. Gar nur zwei D-Juniorinnen-Teams (U12) gibt es im Fußballkreis Pirmasens/Zweibrücken, den SV Lemberg und den VfB Rotenstein Münchweiler. „Nur wenn wir weiterhin mit einem Ziel unterwegs sind, unsere Kräfte bündeln und es allen um das Ganze geht, dann haben wir es in der Hand, in den kommenden vier bis fünf Jahren gute Mädchen-Fußballmannschaften an den Start zu bringen“, appelliert der U16-Trainer des TV/SC Hauenstein, Robert Schuster, an seine Trainerkollegen in der seit einem Jahr gebildeten Spielgemeinschaft mit dem SV Hinterweidenthal. Als Naima Stoffel vom Karlsruher SC zurückkam und mit Eva Gensheimer aus Fehrbach eine weitere Verstärkung in den Sturm rückte, gelang gegen die beiden Top-Teams der B-Juniorinnen-Landesliga Westpfalz, die SG Rimschweiler/Hornbach und den SV Kottweiler-Schwanden, hoch einzuschätzende Unentschieden. Schuster: „Da haben wir gesehen, was für ein Potenzial in der Mannschaft drin steckt, dass mehr möglich gewesen wäre in dieser Saison.“ Letztlich belegte Hauenstein/Hinterweidenthal Rang drei. Schusters Team steht vor einem großen Umbruch. Acht Spielerinnen, Fabienne Fischer, Luisa Seibel, Lisa Keller, Julia Turchi, Marlene Kerner, Eva Gensheimer, Hannah Schenk und Laetitia Meyer, wechseln in die Frauen-Mannschaft. Lena Nowal, Selina Spielberger, Hanna Leidner, Hanna Zwick, Hannah Laux, Sarah Zwick (mit 26 Treffern Torschützenkönigin der Liga), Naima Stoffel, Lara Ehrgott, Greta Sawary, Sophie Korz und Annika Johann werden die kommende B-Juniorinnen-Mannschaft bilden. Bei den C-Juniorinnen (U14) wurde die SG Hinterweidenthal/Hauenstein Meister der Landesliga Westpfalz und Pokalsieger. Gespielt und trainiert wird in Hinterweidenthal unter der Regie der beiden Trainer Stefan Gabriel und Joachim Burkard. Interessant ist, wo die Spielerinnen überall herkommen. „Hinterweidenthal, Hauenstein, Wernersberg, Queichhambach, Annweiler, Rinnthal, Fischbach, Bundenthal, Erlenbach, Salzwoog und Fehrbach“, zählt Gabriel auf und fügt hinzu: „Fahrprobleme kennen wir nicht. Die Eltern bilden Fahrgemeinschaften. Das klappt ausgezeichnet. “ Gabriel sieht als ein Problem des hiesigen Mädchenfußballs, dass es „immer weniger Bambini-Mannschaften“ und damit weniger Möglichkeiten für die Kleinen gebe, mal in den Fußballsport reinzuschnuppern. Für drei Mädels, die jetzt in die U16 hochrücken, sucht Gabriel noch Ersatz, um mit einem gut aufgestellten Kader in der U14 wieder angreifen zu können. Im Pokalfinale gab es zwar eine 1:2-Niederlage gegen die SG Marnheim/Bolanden. Da diese aber zu viele Spielerinnen einwechselte – vier sind erlaubt –, wurde die Gabriel-Sieben nachträglich zum Sieger erklärt. Das Double war perfekt. Michelle Roesinger (22 Treffer), Annalena Kehrer (8) und Nele Schwögler (6) waren die herausragenden Torschützinnen der Meistermannschaft.

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