Finanzielle Sorgen MTV Pirmasens muss wieder neuen Vorstand suchen

In Schieflage: der MTV Pirmasens.
In Schieflage: der MTV Pirmasens.

Der MTV Pirmasens steckt mal wieder in einer Krise: Die beiden verbliebenen Vorsitzenden des 1873 gegründeten Männerturnvereins, Philipp Zimmermann und Patrick Tyra, sind ihrer Ämter überdrüssig, die Fußball-Abteilung existiert praktisch nicht mehr, und finanziell sieht es schon länger mau aus.

„Nach derzeitigem Stand stehen wir nicht mehr zur Verfügung“, sagte Tyra am Donnerstag auf die Frage, ob er und Zimmermann sich vorstellen könnten, bei der Mitgliederversammlung am 5. März, 19 Uhr, in der Vereinsgaststätte noch einmal zu kandidieren. Die beiden und der vor etwa einem Jahr zurückgetretene Helmut Müller waren im Januar 2018 nach langer Vorstandssuche im vierten Anlauf gewählt worden. Der Niedergang der Fußball-Abteilung – das Herrenteam wurde (wie berichtet) diese Woche wegen Spielermangels aus der C-Klasse abgemeldet, Jugendkicker gab es schon länger nicht mehr beim MTV –, ständige Geldsorgen und ein Zerwürfnis mit dem Kassenwart machten Zimmermann und Tyra mürbe. Wie viele Mitglieder der Verein aktuell hat, vermochte Tyra nicht genau zu sagen: „Es dürften noch so 200 bis 250 sein.“

Hallenkosten belasten Verein

Im Juni 2006 war der Umzug des MTV von seiner alten Heimat an der Zweibrücker Straße, wo er dem vierspurigen Ausbau der B 10 Platz machte, ins frühere US-Army-Terrain auf der Husterhöhe vollzogen. Der Verein bezog im Sportpark des Konversionsgebiets eine schmucke, neue Anlage mit zwei Fußballplätzen, Sporthalle und Vereinsheim. Doch nicht zuletzt der Unterhalt der Halle stellt den Verein vor große Schwierigkeiten. „Wir haben jetzt höhere Kosten als in unserer alten Sporthalle an der Zweibrücker Straße“, klagt Heinz Huck, der bis Anfang 2018 20 Jahre lang Vorsitzender war. Huck: „Da mit der Stadt vereinbart ist, dass dort auch Schulsport stattfindet, sind wir zu turnusgemäßen Wartungsarbeiten verpflichtet. Das bedeutet beispielsweise, dass wir die Trennwand in der Halle nach zehn bis zwölf Jahren austauschen müssen, auch wenn wir sie nur selten runterfahren.“

„Immer in Vorleistung treten“

Die Stadt trage, so Tyra, 70 Prozent der Betriebskosten für die Halle, der MTV 30 Prozent – „wir müssen aber immer in Vorleistung treten.“ Und das sei für den notorisch klammen Verein ein echtes Problem. Aktuell sind an der Georgia Avenue noch drei Abteilungen aktiv: Volleyball, Basketball (ohne Liga-Mannschaften) und Turnen.

Interessierter Nachbar

Sollte der MTV seine Fußballplätze nicht mehr benötigen, gäbe es gewiss einen interessierten Nachbarn im Sportpark Husterhöhe. Der FKP, der aktuell zwölf Fußballteams im Spielbetrieb hat, nutzt seit dieser Saison schon das MTV-Gelände zu drei Trainingseinheiten plus gelegentliche Spiele. „Im Gegenzug haben wir zugesagt, dass wir mit von der Stadt zur Verfügung gestellten Geräten die Platzpflege vor der Saison übernehmen“, informierte FKP-Präsident Jürgen Kölsch.

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