Rodalben Nirmaier bleibt seinem Rhythmus treu

Steffen Nirmaier
Steffen Nirmaier

„Dass ich gehe, ist keine Entscheidung gegen Rodalben“, sagt der Ärztliche Direktor des St. Elisabeth-Krankenhauses, Steffen Nirmaier, der zum 1. April nach Zweibrücken wechselt.

Nirmaier wird, wie berichtet, Chefarzt der Chirurgie am katholischen Nardini-Klinikum in Zweibrücken. Der dortige bisherige Chefarzt wird dann Chefarzt am Schwesterklinikum in Landstuhl. Im Gespräch mit der RHEINPFALZ berichtet Nirmaier, er teile sein berufliches Leben in Zehn-Jahres-Perioden ein, das habe sich irgendwann so ergeben. Er kam 2010 mit 46 Jahren als Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie (Chirurgie des Bauchraumes) nach Rodalben − und nun sind gut zehn Jahre vorbei. Zunächst habe im Raum gestanden, die Region ganz zu verlassen, doch Nirmaier will bleiben: um das Ersthelfersystem wie geplant aufzubauen („Während Corona zu starten, ergibt keinen Sinn“) und sich weiter beim Verein „Wir helfen Kenia“ zu engagieren.

Der Mediziner ist darüber hinaus der Ansicht, „dass es nie gut ist, wenn ein Team zu starr wird“ − und um das zu vermeiden, könne durchaus auch der Chef den Posten räumen. Das tue er jetzt. Er habe stets gerne neue und junge Ärzte gefördert, und das sei ihm auch in Zweibrücken möglich. Die Zweibrücker Kollegen kenne er durch die Zusammenarbeit beim Thema Corona, „und die war immer sehr fruchtbar“.

Wie ist Niermaiers Weggang vor der dem Hintergrund der anstehenden Fusion der Kliniken Pirmasens und Rodalben zu betrachten? „Ich gehe nicht, weil die Zukunft des Rodalber Krankenhauses unsicher ist, sondern weil sie sicher ist“, sagt er dazu. Er befürworte den Zusammenschluss. Die Einheiten würden immer größer, dazu gebe es keine Alternative. „Was nicht heißt, dass ich das gut finde. Ich sehe diese Entwicklung kritisch“, doch könnten die Kliniken gewisse Aufgaben „nur noch im großen Stil bewältigen“. Persönlich sieht er in dem Zusammenschluss von Rodalben und Pirmasens „eine große Chance für die Region“.

Dass er an ein katholisches Krankenhaus wechselt, ist kein Zufall. „Die Trägerschaft war mir immer wichtig bei der Wahl der Kliniken“, sagt er. Ob katholisch, evangelisch oder kommunal spiele für ihn dabei keine Rolle, vielmehr habe er mit der zunehmenden Privatisierung von Kliniken ein Problem. In Häusern in kirchlicher oder kommunaler Trägerschaft herrsche „einfach noch eine andere Philosophie“, sagt er mit Blick auf das Personal. „Nicht von ungefähr haben viele private Krankenhäuser Probleme, Personal zu finden.“ Er betont besonders den Stellenwert der Pflege: „Die Leistung ist ja nicht, was ich im OP mache. Die anschließende Pflege ist es, die den Patienten wieder gesund und fit macht.“

Nirmaier wohnt in Thaleischweiler-Fröschen, und das werde auch so bleiben, wenn er ab April in Zweibrücken arbeitet, sagt er. Nach seinem Weggang wird Oberarzt Catalin-Marius Neacsu kommissarisch die Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie in Rodalben leiten. Wer Nirmaier als Ärztlicher Direktor nachfolgt, steht noch nicht fest.

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