Pirmasens Rheinbergerstraße: Regen und eine Granate verzögern den Ausbau

Ganz behutsam wird in der Rheinberger Straße gebaut. Der Fund einer Granate hat die Betreuung durch einen Kampfmittelexperten nö
Ganz behutsam wird in der Rheinberger Straße gebaut. Der Fund einer Granate hat die Betreuung durch einen Kampfmittelexperten nötig gemacht.

Ulrich Blaser von Peter Gross Bau ist frustriert. Der nur 325 Meter lange Ausbau der Rheinbergerstraße zieht sich ohne Aussicht auf Besserung in die Länge. Nicht genug, dass die Baustelle wegen des Regens regelrecht „abgesoffen“ ist. Der Fund einer Granate aus dem Zweiten Weltkrieg sorgt für weitere Verzögerungen.

Neben den Arbeitern von Peter Gross Bau und dem ein oder anderen Vertreter der Stadt läuft seit dem Granatenfund immer ein weiterer Mann mit und hat ein wachsames Auge auf jede Schaufel, die Erdreich fördert. Der Grund ist eine US-amerikanische Sprenggranate, die Anfang Juni in 60 Zentimetern Tiefe gefunden worden war. Im Vorfeld hatte die Stadtverwaltung wie bei allen Bauarbeiten Luftbilder ausgewertet. Eine Sondierung habe 17 Anomalien ergeben, die sich als Versorgungskabel oder einfach harmlosen Schrott rausstellten. Dann wurde jedoch laut Bürgermeister Michael Maas im Westteil der Rheinberger Straße eine echte Granate gefunden. Zwar ohne Zünder, aber sonst noch mit allem gefüllt, was zu einer Katastrophe gereicht hätte. Der Kampfmittelräumdienst hatte den gefährlichen Kriegsrest schnell entsorgt.

Damit war aber noch nicht genug. Da rund um die Granate noch Splitter gefunden wurden, musste weiter ganz sorgfältig gearbeitet werden, erläutert Maas. Ein Spezialist einer Kampfmittelräumfirma musste engagiert werden, der nun vor jeder Grabung erst mal mit der Sonde das Terrain freigeben muss. Anschließend darf nur rund 20 Zentimeter tief gegraben werden. Das abgegrabene Erdreich wird begutachtet und die nächsten 20 Zentimeter sind dran. Eine Arbeitsweise, die nicht nur bei Blaser für Frust sorgt. „Wir sind hier sehr gebremst“, beschreibt es Maas.

Diese Granate wurde Mitte Juni in der Rheinbergerstraße gefunden.
Diese Granate wurde Mitte Juni in der Rheinbergerstraße gefunden.

Dabei hätte der Verzug durch das Regenwetter schon ausgereicht, meint Maas, der bei einer Baustellenbesichtigung versichern konnte, dass der bisherige Zeitplan mit einer Bauzeit von April bis Oktober auf keinen Fall einzuhalten sei. Einen Termin für die Fertigstellung wollte er nicht nennen. Jürgen Groß, Abteilungsleiter Straßenbau, wollte sich nur auf „vor Weihnachten“ festlegen lassen.

Die Rheinbergerstraße habe es dringend nötig gehabt, begründete Maas den Ausbau. Auf der Rangliste der schlechtesten Straßen in Pirmasens habe die Straße ganz oben gestanden. „Schlechter war keine andere Straße“, macht Maas deutlich. Der 145 Meter lange Westteil, der von der Arnulfstraße aus angefahren werden kann und als Sackgasse in Feldern endet, ist derzeit am weitesten gediehen. Hier sind in Teilen schon die Sickerrinnen installiert worden. Im 180 Meter langen Ostteil, der von der Rupprechtstraße angefahren wird und in einem Wendehammer an der Arnulfstraße ebenfalls als Sackgasse endet, ist noch lange nicht so weit. Hier werden neun Einzelbäume die Straße säumen. Gartenbauamtsleiter André Jankwitz hat sich für eine Mischung aus Ahornbäumen und Erlen entschieden. Die Fahrbahn soll in beiden Teilen asphaltiert werden und die Parkplätze sowie Fußgängerbereiche mit Pflaster versehen werden. Die Kosten werden 330.000 Euro für die Arbeiten der Stadtwerke sowie 1,685 Millionen Euro für den Straßenbau betragen und im Fall des Straßenbaus großteils durch wiederkehrende Beiträge finanziert.

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