Pirmasens SCH braucht neues Führungsteam

Hauenstein. Fußball-Oberligist SC Hauenstein muss sich eine neue Führungsmannschaft suchen. Carl-August Seibel, seit 19 Jahren Präsident des SCH, kündigte gestern gegenüber der RHEINPFALZ an, sich zum Saisonende aus der Vereinsführung zurückzuziehen. Seibel teilte gestern zudem mit, dass mit ihm auch der sportliche Leiter, Heiko Magin, und wahrscheinlich auch Vizepräsident Herbert Schumacher nach dieser Runde aufhören. Und Jürgen Lejeune hatte bereits vor einem halben Jahr bekräftigt, dass dies seine letzte Saison als Teammanager des Sportclubs sein würde.

Als Sponsor wird Schuhunternehmer Seibel dem amtierenden Verbandspokalsieger und Oberliga-Vizemeister von 2015 und 2016 erhalten bleiben. „Es ist nicht so, dass ich morgen nicht mehr da bin. Ich werde weiter behilflich sein. Finanziell werde ich mich weiter in einem gewissen Rahmen engagieren, allerdings nicht mehr ganz so wie bisher“, sagte Seibel. Natürlich werde es eine Zäsur geben mit verändertem Budget. Allerdings habe er immer gesagt, dass er den Verein auf finanziell gesunden Füßen übergeben werde. Und das sei auch der Fall. „Es gibt aus unserer Zeit keine finanziellen Lasten für den Sportclub“, betont Seibel. Bedenken, dass der SCH so tief wie etwa der SV Weingarten oder der SVN Zweibrücken fallen könnte, tritt Seibel energisch entgegen: „Das wird auf gar keinen Fall passieren. Es wird keinen Zusammenbruch geben.“ Jedoch bezeichnet er die langfristige Perspektive des Vereins als nicht allzu rosig. „Es wird immer schwieriger. Oberligafußball kostet Geld. Einen Fortschritt bei unseren Zuschauerzahlen sehe ich auch nicht“, gibt Seibel zu bedenken. Dazu kritisiert der Präsident die mangelnde Unterstützung durch die Gemeinde bei der Realisierung des großen SCH-Wunschs, einen Kunstrasenplatz zu bauen. Das sehe vor allem in der Vorderpfalz ganz anders aus. Dort hätten auch Landes- oder Bezirksligavereine Kunstrasenplätze und erhielten auch sonst jede Menge Unterstützung. Seibel: „Das ist natürlich sehr unerfreulich, dass die Unterstützung da gleich null ist. Aber es ist nicht so, dass ich jetzt frustriert aufhöre. Ich habe das Amt immer gern ausgefüllt.“ Die vergangene Saison mit der Qualifikation für den DFB-Pokal und dem Fast-Aufstieg in die Regionalliga sei grundsätzlich ein guter Abschluss gewesen. Aber irgendwann lasse die Lust auch nach. Und er müsse auch nicht mehr jeden Samstag an den Sportplatz. Einen designierten Nachfolger gebe es noch nicht. Möglicherweise mache es Sinn, eine Führung mit mehreren gleichberechtigten Präsidenten zu bilden, denkt Seibel laut nach. Dann bleibe nicht alles an einer Person hängen. Gespräche und Vorbereitungen diesbezüglich liefen bereits. Mit welchem Kader und mit welchem Trainer der Sportclub in der nächsten Saison an den Start geht, bleibt abzuwarten. „Wenn der finanzielle Rahmen ein anderer als bisher ist, kann es sein, dass der eine oder andere Spieler den Verein verlässt“, weiß Seibel. Es gelte nun, ein sportliches Konzept auszuarbeiten, das auf die finanziellen Möglichkeiten abgestimmt ist. Seibel erinnert auch an seinen eigenen Amtsantritt im März 1998: „Damals lief gerade die erste Runde nach dem Abstieg aus der Regionalliga. Es gab ebenfalls eine Zäsur. Kein Vorsitzender war in Sicht, bis ich mich bereiterklärt habe. Das war auch eine spannende Zeit.“ |sep

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