Pirmasens Schon wieder klaren Vorsprung verspielt

Lorenzo Valentini (links) dreht nach seinem Treffer zum 1:1 ab, Noah Karl gratuliert. Markus Steigerwaldt und Torhüter Robin Pau
Lorenzo Valentini (links) dreht nach seinem Treffer zum 1:1 ab, Noah Karl gratuliert. Markus Steigerwaldt und Torhüter Robin Paul Assel vom ASV Winnweiler sind da noch baff.

«PIRMASENS.»Gestern gab es im Stadion Husterhöhe nicht einen, sondern gleich eine ganze Mannschaft begossener Pudel. Und das war der FK Pirmasens II, der in der Fußball-Verbandsliga trotz einer lange starken Vorstellung und einer 4:1-Führung bis zur 78. Minute letztlich nur ein 4:4 (2:1) gegen den ASV Winnweiler erreichte.

FKP-Trainer Patrick Fischer konnte es nicht fassen, brauchte viel Zeit nach der Partie, um die richtigen Worte zu finden. Denn es war ja nicht das erste Mal in dieser Saison, dass seine Jungs einen Vorsprung verspielten. Die 3:4-Niederlage in Rüssingen nach 3:0-Führung und das 2:2 (nach 2:0) gegen Arminia Ludwigshafen lassen grüßen. Fischer: „Ich habe gedacht, die hätten ihre Lehren gezogen.“ Haben sie aber nicht und deshalb stellte Fischer auch die rhetorische Frage eines Qualitätsproblems beim einen oder anderen seiner Kicker. Die hatten von der 11. bis zur 78. Minute die Partie weitgehend dominiert. „Am Anfang waren wir zu schläfrig“, kommentierte Fischer den ASV-Führungstreffer durch Fabian Schmitt, der in Minute sechs per Kopf vollendete, was Christian Schneider vorbereitet hatte. Sechs Minuten später folgte bereits der Ausgleich durch Lorenzo Valentini, der nach Ecke von Luca Eichhorn, gestern bester Pirmasenser, einköpfte. Eichhorns 2:1 (33.) – er vollendete eine schöne Kombination über Noah Karl, Christopher Ludy und Yannick Osee – war die logische Folge der Überlegenheit, die sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst fortsetzen sollte. Der eingewechselte Kevin Rose (für den indisponierten José Oduber) schien per Doppelpack für die Entscheidung gesorgt zu haben. Am 3:1 (50.) hatten Ludy, Mauro Martin und Eichhorn ihre Aktien. Beim 4:1 stand Rose nach Ludys abgewehrtem Schuss goldrichtig und staubte ab. Die Führung hätte noch deutlicher sein müssen. Ob Mauro Martin (40.), Rose (59., 62.) oder Luca Eichhorn (64.): Alle fanden in dem mal die Fäuste hochreißenden oder die Füße ausfahrenden ASV-Keeper Paul Robin Assel ihren Meister. Und wenn der 23-Jährige mal geschlagen war, landete der Ball entweder am Pfosten (Opitz/69.) oder an der Latte (Ludy/74.). „Unglaublich, was wir für Chancen haben liegenlassen“, ärgerte sich Fischer. Winnweilers Torjäger Schmitt merkte an: „Wir waren zu dem Zeitpunkt mausetot, müssen mit 7:1 oder 8:1 zurückliegen. Dann aber haben wir in einem Riesenspiel mit Glück, Moral und Teamgeist einen Punkt geholt.“ Und das kam so: Rose riss nach 78 Minuten Schmitt um, der den an ihm verschuldeten Strafstoß sicher verwandelte – nur noch 4:2. Beim FKP II ging – trotz der Einwechslung von Routinier Florian Opitz – die Ordnung verloren. Dann nur noch 3:4 (87.), weil der eingewechselte Yannic Orschied einen 20-Meter-Freistoß genau in den rechten Torwinkel setzte. Kurz darauf sah Noah Karl Gelb-Rot (90.). Schiedsrichter Carsten Gassmann ließ fünf Minuten nachspielen. In der dritten Minute der Extrazeit fiel Schmitt über Osees ausgestrecktes Bein. Gassmann zeigte auf den Punkt und Ghoul traf zum 4:4-Ausgleich.

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