Irgendwo in Pirmasens Spontaninterview: So bringt ein Vater seinen Kindern den Wert des Geldes bei

Spontaninterview mit Andy Rein. Dabei sind auch Ehefrau Sabrina sowie die Kinder Leonie und Jamie (von links).
Spontaninterview mit Andy Rein. Dabei sind auch Ehefrau Sabrina sowie die Kinder Leonie und Jamie (von links).

Den Pirmasenser Andy Rein und seine Familie hat RHEINPFALZ-Mitarbeiterin Tanja Daub in der Fußgängerzone angesprochen. Im Spontaninterview hat er unter anderem über die Lehre fürs Leben gesprochen, die er seinen Kindern mit auf den Weg gibt.

Sind Sie öfter mit Ihrer Familie in der Fußgängerzone unterwegs?
Ja, da wir gar nicht weit weg von hier wohnen. Wir sind auch soweit zufrieden. Es fehlen halt einige Geschäfte, weil wieder welche zu gemacht haben. Früher hatte man mehr Auswahl. Ab und zu bestellen wir auch online, doch in der Regel finden wir noch alles, was wir brauchen. Hier und da könnte aber noch etwas in Pirmasens verbessert werden, finde ich. Vor allem für Kinder – damit sie noch mehr Möglichkeiten haben, etwas zu unternehmen. Das ist schon extrem. Gut, es gibt auch das Strecktal und so. Aber es wäre auch schön, wenn es zum Beispiel noch einen kleinen Park zum Spielen gäbe.

Wie alt ist denn Ihr Sohn?
Er ist jetzt zehn Jahre alt.

Und welche Interessen hat er?
Er hat viele Interessen. Vor allem, was Sport angeht.

Macht er was in die Richtung?
Nein, noch nicht. Wir sind aber auch nicht sehr wählerisch, da wir auf unseren Geldbeutel achten müssen. Dasselbe ist es mit dem Einkaufen. Wir sind keine Familie, die spezielle Marken braucht. In der heutigen Zeit hat man ja auch keine andere Möglichkeit mehr. Es ist alles so teuer mittlerweile, da muss man einfach auf den Geldbeutel achten. So sind wir eigentlich komplett eingestellt.

Das hat auch was mit Erziehung zu tun…
Ja, das stimmt. Ich kenne das von Zuhause. Ich komme nicht aus einer reichen Familie. Wir mussten immer aufs Geld achten, da habe ich das gelernt.

Es schadet nichts im Leben, wenn man sich dessen bewusst ist…
Ich sage mal so: Die Leute, die aus ärmlichen Verhältnissen kommen und trotzdem ihr Leben geregelt bekommen, die haben mehr Respekt verdient als die, die ein dickes und fettes Konto haben. Die müssen sich ja nicht anstrengen. Die gehen fort, kaufen sich was, ohne groß nachzudenken und das war es. Andere müssen jeden Cent umdrehen. Da habe ich mehr Respekt als vor jemanden, der mit einem dicken BMW vor mir anhält.

Vielleicht hat der mit dem BMW aber auch hart dafür gearbeitet. Das steht ja keinem auf die Stirn geschrieben.
Ich zeige solchen Leuten meistens die kalte Schulter, weil ich für sie kein Interesse habe. Meistens sind das meiner Meinung nach Poser, die in ihrem Leben noch nicht viel gearbeitet haben. Mir geht es um solche Leute, deren Eltern viel Geld haben und die von zuhause alles bekommen. Da gebe ich mich lieber mit Leuten ab, die wissen, worauf es im Leben ankommt.

Worauf kommt es bei Ihnen im Leben an?
Auf meine Kinder. Unsere Gesundheit ist uns auch wichtig natürlich. Und, dass wir unsere Rechnungen bezahlen können. Das ist für uns eigentlich das Wichtigste.

Was wünschen Sie sich für Ihre Kinder?
Dass sie mal besser dastehen. Vor allen Dingen bin ich auch hintendran, dass meine Kinder mal arbeiten gehen. Obwohl meine Große nicht so arbeitsbegeistert ist wie ich. Aber ihr bleibt auch keine andere Wahl. Ich habe gesagt, dass ich niemanden durchfüttere. Da muss ich noch öfter die Cents umdrehen, das will ich nicht. Also muss sie arbeiten gehen. Sie muss das Geld zwar nicht bei uns zuhause abgeben, aber sie muss davon leben. Damit sie auch weiß, was das Leben wirklich kostet. Das bringe ich meinen Kindern bei. So bin ich erzogen worden und ich lebe, dann tut das meinen Kindern auch nicht weh, sag ich mal.

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