Pirmasens Tore, Träume, Temperamente: Es fiel mir auf, ...
Samstag, 13. April 2019, 18.45 Uhr. Das war der fast schon historisch zu bezeichnende Zeitpunkt, an dem die allererste Punktspielniederlage des bis dahin einzigen ungeschlagenen Fußballvereins weit und breit feststand. 2018 hatten sich VfB, SV 85 und FC Münchweiler zur Fußballvereinigung Münchweiler zusammengeschlossen. Seither war die FV in 20 B-Klasse-Spielen unbesiegt geblieben – bis es an diesem Samstag ein 0:2 im Spitzenspiel gegen den SV Hochstellerhof gab. „Diese Niederlage ist kein Drama für uns“, blieb Münchweilers Spielertrainer Daniel Hoffmann nach der Null-Punkt-Premiere gelassen. Irgendwann hat es ja passieren müssen, sei der allgemeine Tenor rund um den Sportplatz am Langenberg gewesen. Die immer wieder wie ein Murmeltier auftauchende Frage „Gell, ihr han noch net verlor?“ sei nun Vergangenheit. Die Stimmung im Sportheim sei nach der Partie nicht trübe gewesen, erzählt Hoffmann. Der Niederlagenschmerz war nach seinen Worten kleiner als der Stolz, so lange ohne Niederlage geblieben zu sein. Nun gelte es, die Kräfte wieder zu bündeln und die Tabellenführung zu verteidigen. Bei noch sieben ausstehenden Begegnungen hat der FV acht Punkte Vorsprung. Die Chancen, im ersten Jahr des Vereinsbestehens die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die A-Klasse feiern zu können, stehen nicht schlecht. Die Ballermänner der Südwestpfalz vom zweiten Aprilwochenende kommen aus Rieschweiler und Hermersberg. Die SG Rieschweiler II gewann in der A-Klasse mit sage und schreibe 14:1 gegen den TuS Leimen, und in der Bezirksliga fertigte der SV Hermersberg den SV Morlautern II gar mit 17:0 ab. Beide Kantersieger sind Tabellenführer in ihrer Klasse. Und klar: Beide haben Mehrfach-Torschützen in ihren Reihen. Bei Rieschweiler II ist es, wie nicht anders zu erwarten, Daniel Preuß. Der Spielertrainer der zweiten Mannschaft und Sportvorstand kam in eineinhalb Stunden auf sieben Treffer und erhöhte die Anzahl seiner Saisontore auf 40. „Meine Mitspieler haben mich so gut freigespielt, dass ich nur noch den Fuß hinhalten musste“, bedankte sich der 33-jährige Torjäger bei seinen Vorbereitern. Preuß, der in 57 Oberligaspielen für den FK Pirmasens und den SC Hauenstein 19 Tore schoss, nannte einen weiteren Grund für den höchsten Saisonsieg: „Wir haben gegen Leimen richtig gut und 90 Minuten konzentriert gespielt.“ Weil sein Team dreimal die Woche fleißig trainiere, seien solche Siege der „Lohn für harte Arbeit“. Generell habe Rieschweiler II „der Abstieg aus der Bezirksliga richtig gutgetan“. Mit der aktuellen Erfolgswelle lasse sich leichter etwas aufbauen, als wenn man mehr Spiele verliert als gewinnt. Sieben auf einen Streich hat indes auch ein Daniel Preuß bislang noch nicht erzielt. Sagt’s und genießt’s. Eine Etage höher in der Bezirksliga schoss der SV Hermersberg die Reserve des Verbandsligisten SV Morlautern mit 17:0 ab. „Auch wenn die sehr schwach standen, so tut solch ein Sieg doch gut und er gibt den Torschützen fehlendes Selbstvertrauen zurück“, resümierte Hermersbergs Spielleiter Klaus Dahler. „Ich freue mich insbesondere für Timm Dudek“, sagte indes Dennis Müller, der selbst fünf Tore erzielt hatte. Der Sohn des ehemaligen Zweitligaprofis Bernd Dudek habe nach überstandener Verletzung viel, aber ohne Erfolg gerackert. Nun seien ihm drei Tore gelungen und somit der Beleg, dass er doch noch weiß, wo der Kasten steht. Der 33-jährige Ex-Oberligastürmer Müller, der wegen einer Blinddarmoperation mehrere Wochen pausieren musste, hat schon einmal in der Bezirksliga fünf Treffer erzielt, damals gegen den FC Dahn. Wie die Feuerwehr spielte und traf Lars Sommer, der nach langer Verletzungspause und zwei Knieoperationen links und rechts erst in der 51. Minute eingewechselt worden war. Sommer erzielte von der 67. bis zur 78. Spielminute gleich vier Treffer. Da könnte man von einem „Quattrick“ sprechen. Dahler: „Lars kommt nach seinen Verletzungen langsam wieder zurück. Da kommt so ein Gegner, der sehr fair spielte und nur mit einem Betreuer angereist war, sehr gelegen.“