Pirmasens Waldfischbach kassiert Schlappe

«MARTINSHÖHE.» Das Ticket zur Bezirksliga ist für die SG Waldfischbach gestern Abend in die Ferne gerückt. Mit 1:5 (1:3) unterlag der Vizemeister der A-Klasse Pirmasens-Zweibrücken in Martinshöhe dem FV Kusel. Damit ist die Elf von Trainer Martin Gampfer im dritten Aufstiegsspiel am Sonntag zum Siegen verdammt, um das Aufstiegsrennen zumindest zu verlängern. Selbst bei einem Remis steigt Gegner TuS Bolanden auf. Die Nordpfälzer hatten vergangenen Sonntag die Kuseler mit 2:0 geschlagen.

In der 78. Minute war „die Beer geschält“: Patrick Clos bedient Artur Lichtenwald, der passt auf den links lauernden Kevin Berger. Der agile Linksaußen locht ein – und darf zehn Minuten später nachlegen. Wegbereiter diesmal: Patrick Clos, der überragende Stürmer der Kuseler, der gestern gezeigt hat, wie ihm in der regulären Runde 55 Treffer gelingen konnten. „Ein überragender Clos und ein sehr guter Torwart haben uns heute einen Strich durch die Rechnung gemacht“, kommentierte SG-Coach Dirk Flammann die herbe Niederlage. „Jetzt müssen die Köpfe wieder hoch“, forderte er. „Die drei Mannschaften sind auf einem Level, jede hat ihre eigenen Stärken“, meinte Flammann, der noch nichts verloren sieht. „Wir gewinnen – und fangen noch mal von vorne an.“ Nichts mehr tun können Waldemar Wilms und seine Schützlinge, die gestern eine klasse Vorstellung abgaben. „Endlich mal wieder richtig gut gespielt“, meinte Wilms, der seine Elf gegenüber dem 0:2 gegen Bolanden durcheinandergewürfelt hatte. „Die Einstellung hat gestimmt. Jetzt sind zwar alle platt, wir haben aber alles gegeben“, sagte der Spielertrainer. Dabei schien es, als sollten die Kuseler trotz Überlegenheit erneut den Kürzeren ziehen. Denn kaum waren sieben Minuten absolviert, da lagen die Waldfischbacher schon in Führung: Moritz Neupert war im ersten Versuch an Kusels Keeper Jannik Even gescheitert, der zweite aber saß. Den Weg bereitet hatte Hasan Mohames. Da war die Welt noch in Ordnung für die Südwestpfälzer. Doch die Kuseler Köpfe gingen – trotz der jüngsten Negativerlebnisse – keineswegs nach unten. Mit einem Doppelschlag drehte der Vizemeister der A-Klasse Kusel-Kaiserslautern die Partie. Erst zog Clos in unnachahmlicher Manier über links davon und lochte überlegt ein (17.). Nur eine Minute später traf Jan-Paul Spitzer den Ball nach einem Eckball nicht richtig. Davon profitierte Marek Ohler, der etwa vom Elfmeterpunkt aus einschob. Eine Viertelstunde später durfte sich Spitzer einen echten Assist gutschreiben lassen: Nach einer Ecke köpfte er aufs Tor, den Abpraller versenkte Clos (33.). Mit der 3:1-Führung im Rücken, ließen die Kuseler den Kontrahenten in Halbzeit zwei anrennen. „Da waren wir besser, haben aber eben unsere Dinger nicht gemacht“, beklagte Flammann. Dass nichts Zählbares herauskam, lag an Keeper Jannick Even, der mehrfach sein Können zeigte. Bei einer Doppelchance in Minute 73 hatte der früh eingewechselte Mark Weidler erst Alu getroffen, dann in Even seinen Meister gefunden. Christian Küntzler, Aktivposten seiner Farben, scheiterte zweimal. Ab Mitte der zweiten Hälfte wogte die Partie hin und her. Die Kuseler verstärkten ihre Konterbemühungen, Daniel Schröck vergab aber ebenso wie Clos die Gelegenheit, den Sack zuzumachen (71./72.). Die Weichen zum Kuseler Sieg aber wurden zuvor gestellt. „Ich verstehe nicht, dass wir von der frühen Führung so gar nicht haben profitieren können“, rätselte Flammann. So spielten sie SG Waldfischbach: Jordan – Faitschuk (25. Weidler), Gampfer, Baumbusch, Jörg – Wollenschläger, Küntzler - Hasan Mohames (61. Zischkale), Wilhelm, Scherrer - Neupert, FV Kusel: Even – Hagner, Jan-Hendrik Steuer (65. Wilms), Azemi, Probst (46. Diner) – Spitzer (57. Lichtenwald), Ohler, Theis, Berger - Schröck, Clos Tore: 1:0 Neupert (7.), 1:1 Clos (17.), 1:2 Ohler (18.), 1:3 Clos (33.), 1:4 Berger (78.), 1:5 Berger (88.) - Gelbe Karten: Gampfer – Hagner - Beste Spieler: - Clos, Even – Küntzler, Neupert - Zuschauer: 352 - Schiedsrichter: Ohl (Rülzheim).