Pirmasens Walter Krämer übergibt Arztpraxis an Jens Funda

Nach mehr als 50.000 Endoskopien kennt Walter Krämer inzwischen das Innenleben vieler Südwestpfälzer besser als jeder andere. Gestern war sein letzter Arbeitstag in der Praxis für Gastroenterologie in der Alleestraße. Der 42-jährige Jens Funda übernimmt die Praxis und wird auch den Umzug ins neue Ärztezentrum am Messegelände managen.

1987 startete Krämer seine nephrologische und gastroenterologische Praxis auf zwei Etagen in der Alleestraße. Der Betrieb wuchs. Heute nehmen Diabetologie, Nephrologie und Gastroenterologie das ganze Haus in Anspruch mit rund 2200 Quadratmetern Nutzfläche. Über Pirmasens weit hinaus war Krämer aktiv. Der Dialysezweig hatte Niederlassungen von Kusel bis Dahn und deckte die gesamte Westpfalz ab. Bis zu 130 Mitarbeiter arbeiteten für Krämers Unternehmen, das zum größten Teil vor fünf Jahren an Fresenius verkauft wurde. Als angestellter Arzt arbeitete der Pirmasenser weiter und konzentrierte sich vor zwei Jahren nach dem Ausscheiden von Gottfried Walker ganz auf die Gastroenterologie. „Wir waren deutschlandweit immer führend bei den Apparaten“, erklärt Krämer bei einem Rundgang durch die Praxis, die allein an Ultraschallgeräten sieben Stück aufweisen kann, darunter Geräte, die laut Krämer zu den besten überhaupt zählen. Vergangene Woche feierte Krämer seinen 68. Geburtstag. Er übergibt die Praxis und den mit rund 1000 Patienten recht großen Patientenbestand an den seit 1. April dort arbeitenden Arzt Jens Funda. Rund 20 Mitarbeiter sind dort momentan beschäftigt. Funda ist Pirmasenser, machte sein Abitur am Hugo-Ball-Gymnasium und studierte in Heidelberg sowie Homburg. Sechs Jahre lang arbeitete er anschließend als Assistenzarzt im Pirmasenser Krankenhaus und wechselte für ein Jahr an das Kaiserslauterer Westpfalz-Klinikum, um 2007 wieder nach Pirmasens zurückzukommen, diesmal als Oberarzt. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Krankenhaus bleibt Funda Koordinator des dortigen Darmzentrums. Überhaupt sei die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus ganz eng, was Krämer als klaren Vorteil für die Patienten ansieht. Ganz auf sich allein wird Funda nicht gestellt sein mit der Praxis in der Alleestraße. Krämer und Walker werden weiterhin für Vertretungen im Urlaubs- oder Fortbildungsfall zur Verfügung stehen, wie Krämer gestern versicherte. Auch werde er seinen Nachfolger selbstredend immer beraten. Das betrifft natürlich auch den Umzug in das Ärztezentrum am Robert-Schelp-Platz, der noch in diesem Jahr über die Bühne gehen soll. Dort ist Krämer mit seiner Familie als einer der maßgebenden Investoren finanziell beteiligt. Die jetzigen Praxen in der Alleestraße werden auf 2200 Quadratmetern eine komplette Etage des Zentrums belegen. Krämer wird dort auch zu finden sein in einem 70 Quadratmeter großen „Beratungszentrum“ für Privatpatienten, die eine Zweitmeinung einholen wollen. (kka)

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