Pirmasens Zurück zur Gründerzeit: Das bieten die Landgrafentage am Wochenende

Markttreiben, Kostüme und Lukulisches: Das bieten die Pirmasenser Landgrafentage.
Markttreiben, Kostüme und Lukulisches: Das bieten die Pirmasenser Landgrafentage.

Der Stadtgründer lädt seine Bürger und Gäste zum Feiern ein: Mit den Landgrafentagen auf dem Schloßplatz startet Pirmasens traditionell in die Freiluftsaison. Am ersten Aprilwochenende wird das Rad der Zeit in die Epoche des späten Rokokos zurückgedreht.

Mit einem kleinen Markt-Spektakel im Herzen der Fußgängerzone lässt die Schuhstadt ihren Gründervater Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt hochleben – und das bereits zum 25. Mal. Zum Einkaufsbummel im Hier und Jetzt laden die Einzelhändler am 7. April zum verkaufsoffenen Sonntag ein.

Im Mittelpunkt des Marktgeschehens stehen Gaukler, Handwerker, Händler und Spielmannsleute. Sie schlagen ihre Zelte im Herzen der Fußgängerzone auf. Holzschnitzer, Lederer, Bernsteinschleifer und Silberschmiede lassen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Händler bieten an ihren Ständen Waren feil und hoffen, dass so mancher „Taler“ den Besitzer wechselt. Die Palette reicht von Edelsteinen über Honigwein bis hin zu Fellen und Gewandungen.

Künstler, Gaukler, Barden

Große und kleine Gäste, die Fortuna herausfordern möchten, sind dazu beim Mäuseroulette und beim Glücksrad eingeladen. Geschicklichkeit ist hingegen beim Eierknacken gefragt. Für Kurzweil sorgt darüber hinaus ein hölzernes Riesenrad, das allein durch Muskelkraft betrieben wird. Eine Wahrsagerin wird spannende Geschichten zum Besten geben und gegen einen Obolus gerne einen Blick in die Zukunft der Besucher werfen.

Eine bunte Schar von Künstlern versucht, den Zauber der Epoche wiederzuerwecken und wird das Publikum unterhalten. Der Gaukler Timelino sorgt mit Jonglagen und Feuerspiel für kurzweilige Unterhaltung. Das Duo Tancredo & Lothar sorgt für die Musik, ebenso wie das Trio Fidelius, das Lieder aus dem 18. und 19. Jahrhundert darbietet.

Tierisches bei der Stadtführung

Hungrig muss auch niemand von dannen ziehen. Ob aus der Pfanne oder vom Grill, ob herzhaft oder zuckersüß – die Liste der Speisen und Getränke ist gewohnt facettenreich. Deftig und rustikal geht es in der „Fleischbraterey“ zu, wo sich das Schwein am Spieß dreht und Würste auf dem Rost brutzeln. Auch frittiertes Gemüse aus dem Bauerngarten kommt auf den Tisch, etwa frittierter Blumenkohl oder Champignons. Die „Feldbeckerey“ hat neben Broten und belegten Fladen aus dem Holzbackofen auch Rosinen- und Schokoriegel im Sortiment. Naschkatzen können sich an frisch gerösteten Mandeln, Nüssen und „Landgrafenwolken“ laben. Die Taverne stillt den Durst der Marktbesucher mit Limonaden, Kirschbier, Met, Säften und Wasser.

Wer sich aus erster Hand über Landgraf Ludwig IX. und die Residenzstadt Pirmasens informieren möchte, der kann das im Alten Rathaus tun. Es ist samstags und sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Pirmasens hat zwar keinen Zoo, aber bei der offenen Stadtführung am Samstag, 6. April, können die Teilnehmer unter dem Titel „Stier, Schwäne, Elefant“ die tierischen Seiten der Stadt kennenlernen. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr vor dem Alten Rathaus.

Offiziell eröffnet werden die 25. Pirmasenser Landgrafentage am Samstag, 6. April, um 12 Uhr, stilecht mit Landgraf Ludwig IX., seiner Gemahlin Caroline und den Grenadieren, unterstützt von einem Vertreter der Pirmasenser Stadtspitze. Für die passende musikalische Umrahmung mit Pauken und Trompeten sorgt der Fanfarenzug Bann. Bei Einbruch der Dunkelheit gibt es am Samstagabend eine Feuershow zu erleben.

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