Limburgerhof / Speyer Altenzentrum-Schließung: Unmut und Unverständnis
Mit Unverständnis hat die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) auf die vom Caritasverband (Speyer) angekündigte Schließung des Altbaus des Altenzentrums St. Bonifatius in Limburgerhof reagiert. Bewohner und Beschäftigte stünden vor einer ungewissen Zukunft.
Der Caritasverband hatte verlauten lassen, dass für die Ertüchtigung des Brandschutzes des 1984 in Betrieb genommenen Gebäudes drei bis vier Millionen Euro benötigt würden. Das sei nicht zu finanzieren, hatte die Caritas mitgeteilt. Dem hält die KAB dagegen: „Als solides Unternehmen sollte für den Sanierungsfall Vorsorge getroffen worden sein, sodass über die letzten 40 Jahre genügend Rücklagen gebildet sein müssten, um die Investition zu stemmen“, schreibt sie in ihrer Pressemitteilung. Aus Sicht der KAB stellt sich die Frage, was bisher für den Brandschutz getan wurde.
Aus Sicht der KAB sind viele Fragen zu diskutieren, um zu prüfen, ob nicht andere Lösungen denkbar seien. Macht das Haus aktuell Verluste? Wie hoch ist die Auslastung? Wie verändern sich die Personalkosten bei weniger Leiharbeitskräften?
Der KAB liegen nach eigener Aussage besonders die Beschäftigten am Herzen. Löblich sei, dass die betroffenen rund 120 Beschäftigten auf andere Einrichtungen der Caritas verteilt werden sollen. Allerdings verschärfe sich durch die Entscheidung der Caritas die Pflegesituation in der Region weiter. Durch die Schließung fallen laut Caritas 106 Pflegeplätze weg.
Kritische Worte kommen auch von Bernd Wittich, Vorsitzender der Seniorenbeirats Schifferstadt und Mitglied des Vorstands des Seniorenbeirats des Rhein-Pfalz-Kreises. Die Entscheidung, den Altbau zu schließen sei in wenigen Tagen getroffen und dann öffentlich gemacht worden. „So entzieht sich das Unternehmen öffentlichen Nachfragen und öffentlicher Kritik. Die Bürger können nicht beurteilen, wie es um die Kassenlage der Caritas steht. Aber wie steht es um die Bereitschaft des Caritasmanagements, in einer komplizierten Situation Verantwortung zu übernehmen für eine akzeptable Lösung?“, fragt Wittich. Er wirft den Verantwortlichen vor, „von oben herab, nach Gutsherrenart“ gehandelt zu haben.
Der Neubau aus dem Jahr 2006 mit der Jungen Pflege St. Anastasia, der Tagespflege, Demenzstation und Wachkomastation bleibt laut Caritas erhalten.